Bauern zeigen mit Aktionswoche Einsatz für Biodiversität auf Feldern

Niedersachsenweit engagieren sich Landwirte selbstständig und in zahlreichen Kooperationen mit Natur- und Wasserschutzverbänden für mehr Naturschutz, auch in Nordostniedersachsen.

Vom 18. bis zum 22. Mai weisen Landwirte aus ganz Niedersachsen im Rahmen einer Aktionswoche auf all diese Aktivitäten hin. Mit Videos und Fotos im Internet zum Thema „Artenvielfalt und Blühstreifen“, sowie mancherorts Infotafeln auf Feldern und Wiesen, möchten sie die Aufmerksamkeit auf das Engagement der Landwirte für Biodiversität lenken, teilt der Bauernverband Nordostniedersachsen e.V. (BVNON) mit.

Unter https://www.facebook.com/Bauernverband.Nordostniedersachsen/ sowie auf dem Instagram-Account des  BVNON https://www.instagram.com/bvnon_ev/, sind die ganze Woche über Beiträge von Landwirten und Aktiven aus dem vor- und nachgelagerten Bereich zu diesem Thema einsehbar.

Teil dessen sind neben Landwirten aus Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen, auch hiesige öffentliche Einrichtungen, die gemeinsam mit dem Bauernverband Nordostniedersachsen in verschiedensten Projekten Naturschutz fördernd verbunden sind. Dazu gehört neben Prof. Johannes Prüter, dem Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue auch Stefan Beilke, zuständig für regionalen Naturschutz beim Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). In den Projekten, bzw. den dazu erstellten Videobeiträgen, geht es zum Beispiel um aktiven Hochwasserschutz mit Unterstützung von Tierhaltern oder auch um den Schutz von Kiebitzküken, die auf dem Feldboden brüten und nach getaner Feldarbeit wieder ausgesetzt werden.

Die grundsätzliche Botschaft lautet: Landwirte engagieren sich für Naturschutz und Artenvielfalt. Es ist aber auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, in die sich jeder Einzelne einbringen kann. Ob im eigenen Garten oder als Blühstreifen-Pate, jeder kann Verantwortung übernehmen und zur Artenvielfalt beitragen.

So wie im Projekt „Lass es blühen“, der Landwirte Friedrich Helmke, Jan Kaiser und Henning Pfeiffer in den Landkreisen Uelzen und Lüchow-Dannenberg. Friedrich Helmke freut sich über inzwischen 276 Blühpatenschaften, die seit Projektbeginn 2019 entstanden sind. Die Landwirte konnten so eine Fläche von 4,14 Hektar mit insektenfreundlichen Pflanzen anlegen. „Das möchten wir in diesem Jahr steigern und freuen uns über weitere Patenschaften. Machen Sie mit, mailen Sie uns oder rufen Sie uns an“, so Helmke. Das Interesse der Menschen an Blühpatenschaften motiviert die drei engagierten Landwirte, über Agrarumweltmaßnahmen hinaus, zusätzliche Maßnahmen zur Erhöhung der Artenvielfalt umzusetzen.

Bauern leben von und mit der Natur. Ob an Ufer-, Feld- und Wegrändern, auf Brachflächen oder Streuobstwiesen, Hecken oder Biotopen – allein in Nordostniedersachsen brachten die Bauern auf etwa 5.800 Hektar (ha) ein- oder mehrjährige Blühmischungen aus. Hinzukommen ca. 3.000 ha Brachfläche, was der Artenvielfalt ebenfalls zuträglich ist. Sogar eine Ortolanfläche von aktuell rund 1340 ha im Landkreis Lüchow-Dannenberg, haben wir in der Region vorzuweisen.

Niedersachsenweit beläuft sich die Gesamtfläche im Jahr 2019 auf fast 26.500 ha mit ein- oder mehrjährigen Blühmischungen. Niedersächsische Landwirte legten auf mehr als 5.000 ha Blühstreifen an und weitere 23.000 ha Brachflächen.

Die Aktionswoche des niedersächsischen Landvolks und des BVNON, wird rund um den Weltbienentag am 20. Mai und dem Internationalen Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai, begangen. Zahlreiche Vertragsnaturschutzmaßnahmen und die Teilnahme an vielen freiwilligen Naturschutzprojekten und -kooperationen mit Jägern, Imkern oder Wasserverbänden, aber auch Kampagnen wie „Bienenfreundlicher Landwirt“ oder „Artenreiche Wegränder“ untermauern den Einsatz der niedersächsischen Landwirtschaft. Damit es zukünftig auf noch mehr Feldern, Wiesen und in Gärten brummt und summt.