
Am 23.06.2020 fand eine gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Erneuerbare Energien und Klimafolgenanpassung, in dem BVNON-Geschäftsführer Johannes Heuer beratendes Mitglied ist, sowie dem Ausschuss für Mobilität und dem Ausschuss für Touristik in Lüneburg, statt.
Thema des Tages war die „Nutzung alternativer Antriebe, neue Mobilitätsangebote und Wasserstofftechnologien.“ Ziel der Informationsveranstaltung war es, auszuloten wo im Landkreis Lüneburg im Bereich Wasserstoff Perspektiven liegen und wo Entwicklungsmöglichkeiten liegen.
Jens Böther als Landrat begrüßte zunächst die Anwesenden. Anschließend berichtete Sven Heidmeier vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung über die Perspektive des Landes Niedersachsen und die Fördermöglichkeiten in Bezug auf Wasserstoff. Er skizzierte zudem die Strategie des Bundes in diesem Bereich.
Anschließend gab es insgesamt acht verschiedene Vorträge zu unterschiedlichsten Themen. Zunächst wurde das Thema öffentlicher Personennahverkehr von Toralf Müller von den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein, beleuchtet. Das Thema Infrastruktur im Bereich Ladesäulen und Netzmanagement im Kontext der E-Mobilität und Wasserstoff, erörterte Harald Gründel von der AVACON Lüneburg.
Wie lässt sich Energie am effizientesten unter den Gesichtspunkten Gewicht und Platzbedarf speichern? Dr. Martin Dornheim, vom Helmholtzzentrum für Material- und Küstenforschung stellte verschiedene Gesichtspunkte zu dieser komplexen Fragestellung dar, z.B. wie sinnvoll Wasserstoff als Energiespeicher im Vergleich zu Batteriespeichern sein kann, die große Auswirkungen auf die Umwelt haben.
Johannes Brock von der Firma GP Joule stellte ein Verbundprojekt vor, das an der Westküste Schleswig-Holsteins verortet ist. Dort fallen viele Windparks aus der EEG-Förderung raus. Man überlegt nun, ob und wie z.B. mit Hilfe so genannter Elektrolyseuren elektrischer Energie aus Wasserstoff generiert werden kann. Viele weitere Ideen im Kontext erneuerbarer Energien wurden erörtert.
Abschließend wurde eine Podiumsdiskussion mit den Referenten und dem Landrat sowie einem Vertreter der Verkehrsbetriebe im LK Lüneburg durchgeführt. In der Diskussion wurde es sehr kontrovers bezüglich der Umsetzung. Forderungen wurden laut, die vorhanden technischen Möglichkeiten zeitnah zur Anwendung zu bringen. Andere Stimmen verwiesen darauf, dass der Wasserstoff „grün“ sein müsse, da er sonst aus Umweltgesichtspunkten keinen Vorteil bringen würde. Dem wurde entgegengehalten, dass die Erzeugung von grünem Wasserstoff in den letzten Jahren bereits sehr stark gestiegen sei.
Insgesamt war es eine sehr gelungene Veranstaltung mit wertvollen Informationen und einem konstruktiven Austausch.