Gemüseparadies

Bildquelle: Silke Aswald

Kindergarten Westen besucht LohmannsHof in Dörverden-Westen

Dörverden-Westen (sas). Heute ging es für eine Gruppe des Kindergarten Westen auf den Bauernhof. Circa 20 Kinder besuchten am Vormittag LohmannsHof in Dörverden-Westen und schauten sich unter dem Oberthema Gemüse den landwirtschaftlichen Betrieb an. Initiiert werden solche Hoftage wie dieser im Rahmen des Projekts „Vom Hof auf den Teller“ vom gemeinnützigen Verein NEUA (=Förderverein für Nachhaltige Ernährung, Umweltbildung und Agrarwirtschaft e. V.). Der Förderverein vermittelt Kindergärten und Schulen landwirtschaftliche Betriebe in der Nähe zu unterschiedlichsten Themenschwerpunkten. „Auf unserem Hof bringen wir den Kindern die unterschiedlichen Gemüsesorten näher“, erklärt Landwirt Ehler Lohmann. Und davon gibt es auf dem Betrieb genug: Neben Kartoffeln und Möhren werden hier auch Pastinaken, Grünkohl, Kürbisse, Topinambur und viele weitere Gemüsearten angebaut.

Gemüse putzen

Bereits beim Morgenkreis lernen die Kinder eine Gemüseart kennen: Aus einem verdeckten Korb ziehen sie nacheinander rote oder gelbe Beete. „Auf diese Weise teilen wir die Kinder in zwei Gruppen ein“, erläutert Ehler Lohmann. „Sobald die Kinder feststellen, dass es zwei unterschiedliche Farben gibt, wollen sie gleich untereinander tauschen.“ Während eine Gruppe zunächst mit Landwirtin Lisa Paulsen einen Hofrundgang macht, sich das Kühlhaus für Gemüse anschaut und dort einigen Mitarbeitenden beim Porree putzen zuschaut, hat die Gruppe von Ehler Lohmann gleich richtig Arbeit vor sich liegen. Mit Begeisterung schrubben die Kinder Sellerie und Kürbisse mit ihren Händen. „Einige trauen sich anfangs nicht mitzumachen, aber nach einiger Zeit hat jeder seine Aufgabe gefunden – einer schrubbt, der andere wirft das Gemüse in den Korb“, beschreibt Landwirt Lohmann die Aktion. So viel Arbeit macht natürlich hungrig und so finden sich die Kinder zu einem gemeinsamen gesunden Snack zusammen. Mitten auf dem Hof sitzen sie und probieren rohe rote Beete, kauen auf Möhren herum und schauen sich nebenbei den frisch geernteten Grünkohl an. „Das schmeckt komisch“, meint ein Mädchen beim Biss in die rote Beete. Dass man diese auch roh essen kann, ist allen neu. Nach einiger Zeit haben alle Kinder, die mutig genug waren, zu probieren, einen verschmierten roten Mund.

Möhren selber ernten

Nach der kleinen Stärkung geht es mit dem Bus aufs Feld. „Dort wollen wir Möhren rausziehen“ erklärt Landwirtin Paulsen den Kindern. Da der Acker mit dem Bus nicht direkt zu erreichen ist, müssen die Kinder noch ein paar Meter gehen. Mit im Schlepptau: Mehrere Kisten, einen Bollerwagen und heißes Wasser zum saubermachen. Alle Kinder fassen mit an. Heiß umkämpft ist natürlich der Bollerwagen, bei dem sich die Kindergartenkinder mit dem Ziehen abwechseln. „Schaut doch mal, ob ihr schon ein paar Möhren allein findet“, ruft Lisa Paulsen den Kindern hinterher, die bereits freudig losrennen. Und tatsächlich: Am Feld angekommen, sind die Kinder nicht mehr zu bremsen und reißen eine Möhre nach der nächsten aus der Erde. Dicke Möhrenbündel füllen nach und nach die Körbe. Einige Kinder waschen sich eine Möhre direkt ab, um sie noch auf dem Feld zu essen. Mehr Spaß an gesunder Ernährung geht nicht. „Der Rest wird dann von uns an den Kindergarten geliefert“, erklärt Lisa Paulsen. „Wir beliefern den Kindergarten Westen bereits seit Jahren mit unserem Gemüse. Zusätzlich bekommen sie auch Brot, dass wir in unserer Backstube mit unserem eigenen Getreide herstellen.“ LohmannsHof ist breit aufgestellt. Der Betrieb ist bereits seit 1985 von Bioland zertifiziert. Neben dem Anbau von Gemüse gibt es hier auch Hühner, Bienen und Schafe sowie einen Hofladen mit eigener Backstube und einer angeschlossenen Gärtnerei.