Heimische Landwirte werben für den Niedersächsischen Weg

„Regionale Lebensmittel sind der beste Klimaschutz“ – so steht es auf den grünen Stofftaschen, die heimische Landwirte kostenlos an die Besucher des Wochenmarktes in Sulingen verteilten. „Die praktische Tragetasche ist aber nur der Aufhänger. Wir wollen mit den Leuten ins Gespräch kommen über den Niedersächsischen Weg“, erläutert Hauke Meyer-Husmann. Der Landwirt aus Groß Lessen hat mit Unterstützung des Landvolkes Diepholz die Aktion organisiert. Mit dabei waren auch die Landfrauen des Sulinger Landes und der Vorsitzende des Landvolkes Diepholz, Theo Runge aus Drebber: „Der Niedersächsische Weg bedeutet, dass sich Landwirte, Umweltschützer und Politiker an einen Tisch gesetzt haben und einen Kompromiss geschlossen haben, um mehr Umweltschutz bei gleichzeitigem Erhalt der regionalen bäuerlichen Landwirtschaft zu erreichen“, so Runge. In der Vereinbarung haben sich Anfang des Jahres Vertreter von Landvolk und Landwirtschaftskammer mit der Landesregierung und den Naturschutzverbänden BUND und Nabu auf ein Bündel von Maßnahmen für mehr Artenvielfalt geeinigt. Theo Runge macht keinen Hehl daraus, dass einige Auflagen und Regelungen, die in dem Gesetzentwurf der Landesregierung auf Grundlage des Niedersächsischen Weges stehen, für Landwirte nicht einfach umzusetzen sein werden. „Deshalb ist es für uns wichtig, dass es einen fairen Ausgleich gibt“, betont der Landvolk-Vorsitzende. „Hier kommt wieder die Botschaft der Stofftaschen ins Spiel: Heimische Landwirtschaft bedeutet Klimaschutz durch Lebensmittel aus der Region“, ergänzt Landwirt Meyer-Husmann. Die Taschen, hergestellt von der Initiative „Echt grün – Eure Landwirte“ erfreuen sich unter den Marktbesuchern großer Beliebtheit. Die Landwirte berichten anschließend von einigen guten Gesprächen mit den Passanten über die Rolle von Landwirtschaft und Umweltschutz. „Wichtig ist für uns, gemeinsam und im Dialog voranzukommen“, unterstreichen die Teilnehmer. Als Negativbeispiel dient aus Sicht vieler Landwirte und Landfrauen das Volksbegehren Artenvielfalt, das u.a. von den Grünen betrieben wird. Hier würde einseitig zu Lasten der Landwirte versucht, sich mit Maximalforderungen zu profilieren. Für Theo Runge ist der gemeinsame Weg aber der Richtige: „Denn dafür ist das Thema Artenschutz zu wichtig.“