Am 23. September fand ein Jahresgespräch zwischen Vertretern des Bauernverbandes und der Verwaltungsspitze des Landkreises Lüneburg statt. An dem Treffen nahmen teil: Landrat Jens Böther,
Kreisrätin Sigrid Vossers, Lena Schlag, Leiterin der Stabsstelle Regional- und Bauleitplanung sowie der Leiter des Fachdienstes Umwelt beim Landkreis Lüneburg, Stefan Bartscht und die BVNON-Vorstandsmitglieder Boris Erb, Carsten Hövermann sowie BVNON-Geschäftsführer Johannes Heuer. In dem anderthalbstündigen Gedankenaustausch wurde viele Themen angesprochen.
Ein erster Schwerpunkt des Treffens war das Thema Wasser. Diskutiert wurden u.a. die Nutzung des Grundwassers im Landkreis Lüneburg durch das Unternehmen Coca Cola aber auch das Thema Feldberegnung. Einigkeit herrschte darüber, dass die Genehmigung der Feldberegnung eine zutiefst fachliche Fragestellung ist, die nicht politisch entschieden werden kann. Man müsse alle Fakten kennen, und auf dieser Basis müssen Entscheidungen getroffen werden.Die Vertreter des BVNON betonten, dass man, um genau diese Fakten zu erhalten, bereits im Jahr 2014/2015 ein Gutachten in Auftrag gegeben habe.
BVNON-Geschäftsführer Heuer hob zudem hervor, wie wichtig es sei, dass Landwirte sensibel mit dem Thema Wasser umgehen und der BVNON deshalb in dieser Beregnungssaison mehrere Aufrufe zum sorgsamen und sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser an die Mitgliedsbetriebe gerichtet hat.
Der BVNON begrüßt den Vorstoß des Kreistages, ein Wassermanagementkonzept zu erarbeiten. „Nach wie vor sind wir an den Themen Wassersspeicherung und Wasserrückhalt interessiert“, verdeutlichte Hövermann und betonte die zunehmende Notwendigkeit. In Zukunft käme auch dem sogenannten „Water Re-Use“ also der Wiederverwertung von bereits genutztem Wasser eine besondere Bedeutung zu. Zum Beispiel dem Kühlwasser, da insbesondere dies keine Belastungen enthalte. Der BVNON betonte, dass man alles persönlich und technisch Mögliche tue, um Wasser zu sparen.Ein weiteres wichtiges Thema war „Natura 2000“. Die hervorragende Kooperation zwischen Verwaltung, Naturschutz und Landwirtschaft wie sie im „Bene-Projekt“ erfolge, könne eine Blaupause zur Umsetzung vieler Ideen und Maßnahmen im Rahmen des Niedersächsischen Weges sein, in dem Kooperationen explizit gewünscht und bereits jetzt in der Erarbeitungsphase eingegangen seien.Auch der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg kam zur Sprache. Landrat Böther hatte dieses Thema in einer Sitzung des Landkreises im Frühjahr auf Tagesordnung gebracht. Hier in der Region habe man im Vorfeld alles Machbare getan, um bestmöglich vorbereitet zu sein. Dazu gehöre u.a. auch die Ausbildung von Bergetrupps. Johannes Heuer wies auf den guten Kontakt zum Veterinäramt hin. Nach Ausbruch der ASP in Brandenburg habe er sich bereits mehrfach mit Lüneburgs Kreisveterinär Thomas Volksdorf ausgetauscht.
Die wirtschaftlichen Konsequenzen für die Schweinehalter seien bundesweit gravierend.
Die Naturschutzstiftung des Landkreises Lüneburg steht kurz vor ihrer Gründung. Johannes Heuer mahnte an, dass Flächen für den Naturschutz mit Augenmaß erworben werden und Maßnahmen da umgesetzt werden, wo es auch wirklich sinnvoll ist.
Der letzte sehr wichtige Punkt der Diskussion waren die Regionale Raumordnungsplanung (RROP)und die Landschaftsrahmenpläne (LRP) in Hinblick auf den Ausbau von erneuerbaren Energien. Um Windkraftanlagen und Fotovoltaikanlagen zu ermöglichen, müssen je nachdem, wie sich die Landesvorgaben ändern, gegebenenfalls auch RROP und LRP angepasst werden. Mit Blick auf den Ausbau der Windkraft betonte Johannes Heuer, dass die letzte Realisierung eines Windparka sehr reibungslos gelaufen sei. Im Hinblick auf Fotovoltaik wies er darauf hin, dass es im Ackerbau durchaus Grenzertragsstandorte gäbe, auf denen sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Nutzungsweise stelle. Diese seien gegebenenfalls denkbar für die Errichtung von Fotovoltaikmodulen.