Am 11.05.2021war die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am Wasserspeicher in Stöcken zu Gast. Eingeladen hatten die CDU-Bundestagsabgeordneten Henning Otte und Eckhard Pols. In Stöcken ist eines von zwei Wasserspeicherbecken im Landkreis Uelzen die für die Feldberegnung genutzt werden. Hier werden 750.000 m³ Prozesswasser aus der nahe gelegenen Zuckerrübenfabrik zwischengespeichert, dieses Wasser kann bei Bedarf auf den umliegenden Feldern ausgebracht werden. So kann Prozesswasser für die Landwirtschaft nutzbar gemacht werden und läuft nicht ungebraucht in die Meere. Frau Klöckner äußerte sich begeistert über diese ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft. Als Gastgeber erklärten Norbert Hilmer (Vorsteher des Bewässerungsverbandes Uelzen) und Ulrich Ostermann (Geschäftsführer des Kreisverbandes der Wasser und Bodenverbände) die technischen Details des Speicherbeckens und dessen Historie. Johannes Heuer (Geschäftsführer BVNON) und Thorsten Riggert (Vorsitzender BVNON) erörterten Frau Klöckner die Notwendigkeit der Beregnung in der Region Nordostniedersachsen. Nach der Besichtigung des Speicherbeckens wurden der Bundesministerin innovative Beregnungstechniken vorgestellt. Zum einen wurde dabei die sogenannte Sektorensteuerung als Nachrüstlösung für klassische „Beregnungskanonen“ vorgestellt, die in zwei LEADER-Projekten in der Region gefördert wurden. Zum anderen ging Joachim Timm, Geschäftsführer der Firma Fasterholt auf das Einsparpotential bei klassischen Beregnungsmaschinen ein. Um die innovativen Beregnungstechniken greifbar zu machen, stand eine Beregnungssektorensteuerung sowie eine Fasterholt Beregnung mit einem im Trommelfahrzeug integriertem Gestänge als Anschauungsobjekte zur Verfügung. Durch das klapp- und teleskopierbare Gestänge kann diese Beregnung Wasser und Strom einsparen und bei ungünstigeren Windverhältnissen präzise genutzt werden.
Im Anschluss gab es einen regen Austausch über Landwirtschaft und Innovative Technologien. Deutlich wurde hierbei die Dringlichkeit des Ausbauens der digitalen Infrastruktur im ländlichen Raum um die innovativen Technologien vollumfänglich im Feld nutzen zu können.
In diesem Zusammenhang sprachen Johannes Heuer und Thorsten Riggert die Problematik der GAK Förderung für Beregnungsprojekte an. Aktuell gibt es keine Möglichkeit in innovative Techniken oder weitere Speicher zu investieren, da es in Niedersachsen keine Förderrichtlinie zur Nutzung von Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) gibt, obwohl auf Bundesebene der Förderschwerpunkt für Beregnung verankert ist. Eine Investition ohne Fördermittel ist aufgrund der hohen Kosten nicht durch die landwirtschaftlichen Betriebe finanzierbar.
Julia Klöckner zu Besuch am Wasserspeicher in Stöcken
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