
Kreislandvolkverband Oldenburg, 28.10.2020
Mareen Meyerholtz aus Pfahlhausen ist wütend und enttäuscht. Am Wochenende fand sie die Reste eines zerstörten Plakates, das die Problematik der Weidetierhaltung und der zunehmenden Wolfsverbreitung thematisiert. „Mutwillig ist das Plakat zerschnitten worden. Das trifft mich als Landwirtin! Meine Familie und ich sorgen jeden Tag für unsere Tiere und es treibt uns um, dass wir durch die zunehmende Verbreitung des Wolfs unsere Tiere nicht mehr sicher auf der Weide halten können“, kommentiert Meyerholtz. „Jeder kann seine Meinung äußern, aber Sachbeschädigung geht zu weit.“Die gesamte Thematik wird in der Öffentlichkeit mit sehr viel Ideologie geführt. „In dieser Diskussion werden wir mit unseren Belangen absolut nicht ernst genommen. Der Wolf stellt aber eine konkrete Bedrohung für die von der Bevölkerung durchaus gewollte Weidehaltung da!“
„Es ist ja nicht der erste Fall, dass ein Wolfsplakat zerstört wird. Wir kennen weitere Fälle aus benachbarten Landkreisen.“, berichtet Bernhard Wolff, Geschäftsführer des Kreislandvolkverbandes Oldenburg. „Wir lehnen insbesondere einen populistischen und über diese zerstörerische Art und Weise betriebenen Wolfsschutz ab. Es ist höchste Zeit, dass gehandelt wird. Die Verbreitung des Wolfes gefährdet unsere Weidetierhaltung und damit die Existenz unserer Familienbetriebe.“, so Wolff weiter. „Mit einer verherrlichen Bewunderung für die Wiedereinführung dieses Wildtieres ist unseren Bauern nicht geholfen.“
Meyerholtz und Wolff wünschen sich eine sachlich fundierte Betrachtung der Thematik und fordern von der Politik, stärker mit konkreten Maßnahmen eine gezielte Entnahme von Wölfen (aktives Wolfsmanagement) durch das Jagdrecht zu ermöglichen. Dies ist nach internationalem und europäischem Recht grundsätzlich möglich. Die Bedingungen dafür sind auch in Deutschland erfüllt, der Wolf ist keine vom Aussterben bedrohte Wildart.