
Nachdem die Lehrerfortbildung der ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) und des BVNON im Jahr 2019 ein voller Erfolg war, wurde in diesem Jahr erneut eine Fortbildung für Lehrkräfte im Verbandsgebiet organisiert. Am 09. Oktober nahmen neun Lehrerinnen und Lehrer aus den Landkreisen Lüneburg und Uelzen an dieser Veranstaltung unter Einhaltung der Corona-Bestimmungen teil.
Die erste Station war der Hähnchenmaststall von Martin Fehlhaber in Varbitz. Der Tierhalter gab zunächst einen Überblick zur Hähnchenhaltung allgemein sowie seinem Stall und für Fragen jeglicher Art gab es ebenfalls Raum. Zum Beispiel kam die Frage auf, ob Antibiotika prophylaktisch eingesetzt werde. Fehlhaber erläuterte, dass Antibiotika nur nach Verschreibung des Tierarztes zur expliziten Behandlung der Tiere eingesetzt werde, jedoch niemals zur Prophylaxe. Schweineexperte Dieter Staack vom VzF diskutierte mit den Anwesenden weitere Fragen rund um das Thema Tierhaltung, z.B. welche Möglichkeiten Landwirte haben, wenn Schlachthöfe plötzlich schließen und die Mastschweine nicht verkauft werden können, so wie es zurzeit aufgrund von Corona der Fall ist.
Mit Schutzanzügen, Schuhüberziehern und Mundschutz besichtigten die Lehrer anschließend den Hähnchenmaststall, um einen Eindruck zu bekommen, was es im Rahmen der Schulbesuche im Projekt „Landwirtschaft entdecken und erleben“ zu sehen gibt. Keiner der Anwesenden war zuvor in einem Hähnchenmaststall. Martin Fehlhaber schilderte, dass er an der Initiative Tierwohl teilnimmt, im Rahmen dessen in der vorangegangenen Nacht der sogenannte „Vorgriff“ erfolgt war. Dabei wird ein Teil der Tiere anstelle des 41. Masttages bereits am 30. Masttag verkauft, als Brathähnchen. Dadurch steht für die übrigen Hähnchen in der Endphase der Mast mehr Platz im Stall zur Verfügung.
Anschließend ging es zum Betrieb von Friedrich Helmke nach Suhlendorf, der bereits im vergangenen Jahr die Lehrerfortbildung durchgeführt hatte. Sein diesjähriger Themenschwerpunkt war: Energie. Helmke gab einen kurzen Einblick in seine Fotovoltaikanlage, die Biogasanlage, die angebauten Kurzumtriebsplantagen sowie die geplante Windkraftanlage. Zudem hatte er Stationen vorbereitet, wie üblicherweise für die Schülerinnen und Schüler, an denen es galt, z.B. verschiedene Werkzeuge oder auch Ackerkulturen zu bestimmen. Nach dem theoretischen Teil besichtigten die Lehrkräfte die Biogasanlage und bestaunten insbesondere den Gärbehälter und große Motoren.
Zurück auf dem Hof wartete ein warmes Mittagessen auf alle Teilnehmer. Susanne Helmke hatte sich dem Thema kulinarisch angepasst und eine köstliche Maissuppe gekocht. Im anschließenden Austausch wurde deutlich, dass das Konzept für „Landwirtschaft entdecken und erleben“ an der frischen Luft und mit Anschauen vor Ort, live und in Farbe, auf positive Resonanz stößt. Denn die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer machten deutlich, dass sie großes Interesse haben, das LEUE-Projekt in ihren Unterricht zu integrieren.