
Neues vom Niedersächsischen Weg
An der Küste wird es eng zwischen den Gräben
Niedersächsischer Weg: Gewässerrandstreifen ohne Dünger und Pflanzenschutz
L P D (29.07.20) – Das Mitspracherecht für die Betroffenen und ein wirklicher Interessenausgleich zwischen Naturschutz und Landwirtschaft – das ist der entscheidende Vorteil des „Niedersächsischen Weges“ gegenüber dem Volksbegehren Artenvielfalt von Grünen und Nabu für die Bauern in Niedersachsen. So sieht das auch Hartmut Seetzen, der auf seinem Bauernhof an der Nordseeküste 100 Kühe mit Nachzucht hält und 95 Hektar (ha) Grünland und 35 ha Acker bewirtschaftet. „Die sind in 42 Schläge aufgeteilt“, verdeutlicht der Vorsitzende des Kreislandvolkverbandes Friesland, wie kleinstrukturiert die Gemarkungen an der Küste sind. Dementsprechend nah ist der nächste Graben, wenn er auf einer Wiese Dünger streut, Gülle ausbringt oder ab und zu gegen Sauerampfer oder Vogelmiere mit der Pflanzenschutzspritze unterwegs ist. Sollte er zu jedem Graben drei Meter Abstand halten, wie im Niedersächsischen Weg gefordert, verringert sich sein nutzbares Grünland um 15 Prozent.
Weil solche Regeln jedoch die Wirtschaftsgrundlage der Milchbauern gefährden, sieht der „Niedersächsische Weg“ für gewässerreiche Regionen Ausnahmen vor. „Wir sind jetzt in der Ausgestaltung des ‚Niedersächsischen Wegs‘ dabei, Gebiete zu definieren, in denen die erweiterten Gewässerrandstreifen für die Landwirtschaft trotz gesetzlich geregeltem finanziellen Ausgleiches untragbar sind“, führt Landvolk-Vizepräsident Holger Hennies aus und betont: „Kühe fressen eben Gras und keine Geldscheine.“ Trotzdem werde es auch an der Küste Gebiete geben, an denen der erweiterte Gewässerrandstreifen einzuhalten sein wird.
„Wenn ich zukünftig an Entwässerungsgräben deutlich mehr Abstand halten muss, ist das für mich ein wirtschaftliches Problem“, sagt Seetzen. Ihm ist es wichtig, dass die Regelungen im Niedersächsischen Weg an die Region angepasst sind, um zu wirtschaftlich vertretbaren Lösungen zu kommen. Außerdem ist für Seetzen von Belang, dass der Erfolg auch kontrolliert wird. „Wenn wir schon was machen, dann soll es auch was bringen“, fordert der Landwirt. Dann stünde die Landwirtschaft auch voll hinter den angepassten und angedachten Einschränkungen zum Wohle des Artenschutzes.
Nur die Daumenschrauben anzuziehen, ohne fachlich zu überprüfen, ob die vorgeschriebenen Maßnahmen auch erfolgreich seien, sei dagegen sinnlos und für die Landwirte sehr frustrierend. „Das ist für mich ein schlimmer Zustand, dass Naturschutzmaßnahmen oft so wenig begleitet werden“, sagt der Landwirt, der in seiner Arbeit eher zielorientiert denkt und dies auch vom Niedersächsischen Weg erwartet. Dort ist die Erfolgskontrolle vorgesehen, der Weg muss nun nur noch mit Leben gefüllt werden. Weitere Informationen unter www.niedersaechsischer-weg.de.
„Info-Abend Dorfhelfer*in“ – digital & interaktiv!
Das Dorfhelferinnenwerk in Hannover bietet für alle Interessierten an der Weiterbildung zur Dorfhelferin erstmals diesem Jahr eine Informationsveranstaltung online an. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. August 2020 um 19:00 Uhr statt.
Die Anmeldung sollte bis zum 14. August 2020 per E-Mail unter seminar@dorfhelferin-nds.de erfolgen.
Zur Teilnahme wird ein digitales Endgerät (PC, Laptop, Tablet, Handy) mit Kamera, Mikrophon und Lautsprecher sowie eine stabile Internetverbindung benötigt.
Die Zugangsdaten werden am 17.08.2020 per E-Mail versendet.
Die Einladung zum Download finden Sie HIER
Jungbauernaustausch – Schorlemer Stiftung sucht Gastbetriebe
Gastbetriebe für den fachlich-kulturellen Jungbauernaustausch #IYFEP (International Young Farmers Programme) gesucht! Junge Landwirtinnen und Landwirte aus Uganda arbeiten und leben für drei Monate auf deutschen Gastbetrieben, während deutsche Teilnehmer umgekehrt nach Uganda reisen, um dort Erfahrungen zu sammeln. Ob ?????- Betrieb, meldet euch! Austauschrunden finden, sobald wieder möglich, jeweils von April bis Juni sowie August bis Oktober statt. Mehr Informationen zum Austauschprojekt unter https://www.krassgruen.de/finde-ein-praktikum/afrika-blog (Dort gibt es auch Informationen über andere Praktika weltweit und für Gastbetriebe)
Kontakt: Johannes Leberer: j.leberer@bauernverband.net, Tel.: 030-31904312
ENNI – Meldung 2019
Mit Einführung der Meldeverordnung für Nährstoffvergleiche und Düngebedarfe im September 2019 bestand für alle aufzeichnungspflichtigen Betriebe in Niedersachsen in diesem Frühjahr erstmals die Pflicht zur Online-Meldung des Nährstoffvergleichs und der Düngebedarfsermittlung aus dem zurückliegenden Düngejahr 2019. Zu diesem Zweck hatte die Landwirtschaftskammer Niedersachsen das Online-Meldeportal Elektronisches Nährstoffmeldungen Niedersachsen (ENNI) freigeschaltet. Neben der Möglichkeit zur Direkterfassung der Betriebsdaten in ENNI standen Schnittstellen zum Einspielen von Nährstoffvergleichs- und Düngebedarfsermittlungsdatensätzen aus Drittprogrammen bereit. Dieses ist auch über Vollmachten für die Berater möglich.
Laut Landwirtschaftskammer liegen in ENNI aktuell rd. 90% der meldepflichtigen Nährstoffvergleiche und Düngebedarfsermittlung für das Düngejahr 2019 vor.
Auch Kälber von Änderung der Tierschutznutztierhaltungs-VO betroffen
Nach Änderung der Tierschutznutztierhaltungsverordnung muss nun Kälbern bis 6 Monaten ein trockener und weich oder elastisch verformbarer Liegebereich zur Verfügung stehen. Dies gilt grundsätzlich und bei bereits genehmigten Ställen oder in Altbauten mit einer Übergangsfrist von 3 Jahren ab Verkündung der Verordnung. Als weich oder elastisch verformbar gelten z.B. nachgiebige Gummibodenbeläge oder weiche Einstreu.
Es ist anzunehmen, dass das Kriterium des weichen oder elastisch verformbaren Liegebereichs CC-relevant sein wird. (LWK Webcode: 01037093)
Schlachten auf dem Hof
(KÖN) Die „Interessengemeinschaft hofnahe Schlachtung“ setzt sich dafür ein, dass Tiere keinen Transporten zum Schlachtbetriebe ausgesetzt werden. Sie arbeitet an einer mobilen Schlachteinheit mit Fangvorrichtung und Grobzerlegung. Wer Interesse an weitergehen-den Informationen hat oder sich mit Sach- und Fachkenntnissen in dem Vorhaben einbringen möchte, kann sich an die „Interessengemeinschaft hofnahe Schlachtung“ Gerd Claus, gerdclaus714@gmail.com
Tel. 04409/9079269, wenden.
Petition für neues Schulfach gestartet
Der „Niedersächsische Landfrauenverband Hannover“ hat eine Unterschriftenaktion für die Einrichtung eines Schulfachs „Ernährungs- und Verbraucherbildung“ gestartet und benötigt noch „Unterzeichner“. Machen Sie daher mit unter: https://www.petition-ernaehrungs-und-verbraucherbildung.de/de/partner-der-aktion.html
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