LV Rundschreiben 39/20

Land Hadeln

Situation am Milchmarkt weiterhin problematisch
Niedersächsische Erzeuger fordern Maßnahmen gegen Covid 19
L P D – Der vielfach am Markt befürchtete freie Fall – ausgelöst durch die Covid 19-Pandemie – ist zwar nicht eingetreten, dennoch ist die aktuelle Situation für viele Milcherzeuger frustrierend. Die dringend für das Jahr 2020 erhoffte Marktbefestigung ist aufgrund der zeitweisen staatlich verhängten Schutzmaßnahmen und den damit einhergehenden Marktverwerfungen ausgeblieben. Nach stark rückläufigen Tendenzen, die sich Ende Februar bis April abzeichneten, konnte der weitere Preisverfall am Milchmarkt gestoppt und in Teilen auch wieder umgekehrt werden. „Die finanzielle Situation vieler Milchviehbetriebe bleibt gerade in den durch Erntekosten und Pachten belasteten Herbstmonaten deutlich angespannt“, sagt der Vorsitzende des Milchausschusses im Landvolk Niedersachsen, Jan Heusmann. „Die mit Milch erzielbare Gewinnmarge ist weiterhin gering und drückt die Stimmung bei den Betrieben. Ein Lichtblick ist lediglich, dass in diesem Jahr bei den meisten Betrieben die Versorgung mit Grundfutter besser ist, als in den durch Mäuse und Trockenheit belasteten Vorjahren.“

Das Preisniveau bei den Notierungen für Pulver und Käse vor der Pandemie konnte bis dato noch nicht wieder erreicht werden. Zumindest sorgte die Markterholung in den einzelnen Produktsegmenten (Pulver, Käse, Butter) dafür, dass sich die Auszahlungspreise in den Monaten Juli und August im Durchschnitt leicht verbessern konnten. Während sich im Juli der durchschnittliche Milchauszahlungspreis in Niedersachsen im Vergleich zum Vormonat um 0,35 Ct/kg erhöhte, konnte das Milchgeld im August im Durchschnitt erneut um 0,8 Ct/kg zulegen. Aktuell herrscht an den Produktmärkten seit einigen Wochen eine sehr ausgeglichene Situation vor. Vielfach wird von eine Seitwärtstendenz gesprochen.  Beim aktuellen Auszahlungspreisniveau von 29 bis 32 Ct/kg kann aus Betriebssicht vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Erzeugungskosten weiterhin von einer schwierigen Situation gesprochen werden. Sowohl die Verwertung aus Milch als auch die Erlössituation aus den letzten Monaten beim Zucht- und Schlachtvieh konnten keine Verbesserung für die Situation der niedersächsischen Familienbetriebe bringen. Aus Sicht vieler Milcherzeuger ist es jetzt von großer Bedeutung, dass Politik und Gesellschaft in der Bekämpfung und Vermeidung der Ausbreitung der Pandemie zusammen an einem Strang ziehen und der aktuelle Anstieg bei den Infektionszahlen gestoppt werden kann. Erneute Schutzmaßnahmen und Einschränkungen mit negativen Auswirkungen auf den Markt müssen vermieden werden. Dies gilt natürlich nicht nur für die Milchbranche, sondern für große Teile der Wirtschaft, die seit Monaten unter den Folgen der Pandemie leiden. (LPD 78/2020)

Videokampagne zeigt das Leben der Hoffamilien

Mit „Echt Grün – Eure Landwirte“ fördern Kreislandvolkverbände das Verständnis
L P D – Familie – für die meisten von uns bedeutet sie Geborgenheit und Verantwortung zugleich. Ganz besonders gilt das für die Landwirtschaft, denn meistens leben und arbeiten Landwirtinnen und Landwirte gemeinsam mit ihrer Familie auf dem Hof. Ihr Beruf ist Familiensache und ihr Arbeitsplatz ihr Zuhause. Alle packen mit an, man feiert gemeinsame Erfolge und auch schwierige Zeiten steht man zusammen durch. „Wir können immer aufeinander zählen“ hebt deshalb auch Jennifer Oltmanns in einem der Filme der Serie „Bauernhoffamilien“ der Kampagne „Echt grün – Eure Landwirte“ auf Facebook hervor. Egal, in welchem Bereich auf dem Hof viel los sei, die Familie helfe sich gegenseitig.

Mit mehr als 390.000 erreichten Nutzern ist der Film von Familie Oltmanns aus Schortens in Friesland bislang der erfolgreichste und mittlerweile deutschlandweit bekannt. Insgesamt wurden bisher sechs Familien aus der Wesermarsch, Celle, Hannover, Gifhorn, dem Land Hadeln und eben Friesland vorgestellt, weitere sollen folgen. Dabei geht es weniger um die Darstellung fachlicher Fragen, sondern um das Zeigen von Berührungspunkten zu „normalen“ Familien und was das Familienleben auf dem Hof so besonders macht.

Auch andere Vorteile des Lebens auf einem Bauernhof wie gemeinsame Mahlzeiten und das Aufwachsen der Kinder mitzuerleben, stellen die Familien nach vorne. „Mich treibt die die Liebe zu den Tieren, zur Natur und zum Hof an“, sagt Douwe Wittbaard aus der Wesermarsch. Seinen Kindern empfiehlt er auf ihr Bauchgefühl zu hören. „Mach das, wo Du hinter stehst und wovon Du überzeugt bist“, empfiehlt er seinen Söhnen. Hauptsache, sie seien glücklich.

Neben den emotionalen Familienvideos gibt es auf der Facebook-Seite (https://www.facebook.com/EureLandwirte/ ) von „Echt grün – Eure Landwirte“ auch kurze Erklärvideos zum Thema Artenvielfalt, die einen ganzen Korb an Maßnahmen aufzeigen, die die Landwirtschaft aufgegriffen hat. Bislang sind in diesem Format Cartoons unter anderem zu Blühstreifen, Uferrandstreifen und zur Biotopvernetzung entstanden. Mit der Initiative „Echt grün – Eure Landwirte“ haben es sich seit 2015 inzwischen 15 regionale Kreislandvolkverbände zum Ziel gesetzt, ein besseres gesellschaftliches Verständnis einer modernen und tierfreundlichen Landwirtschaft zu schaffen. Die Kampagne dient als gemeinsame Diskussionsgrundlage, um Missverständnisse oder Irrtümer zwischen Landwirten und Verbrauchern aus dem Weg zu räumen und Verständnis für den zweitwichtigsten Wirtschaftsfaktor Niedersaschens zu wecken. (LPD 76/2020)

Der Erntedank erfolgt dieses Jahr online
Landwirte und Kirchen feiern mit Live-Aktionen und im Internet das Ende der Ernte
L P D – Alle Jahre wieder danken Landwirte gemeinsam mit den Kirchen für das erfolgreiche Einbringen der Ernte. Doch 2020 ging nicht nur oft der bange Blick zum Himmel mit der Frage „gibt es genug Regen“ – in diesem Jahr stand auch und gerade die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Im Frühjahr wurde zunächst ein Einreisesstopp für ausländische Erntehelfer verhängt. Erst das massive Drängen der Bauernverbände hat bewirkt, dass die insbesondere für die Spargelernte wichtigen Saisonarbeitskräfte unter Auflagen ins Land kommen durften. „Jetzt dürfen wir Innehalten und am Ende eines arbeitsreichen Sommers danke sagen für eine solide Ernte, die uns trotz aller Widrigkeiten wie Trockenheit und Coronavirus überwiegend zuversichtlich auf die nächsten Monate blicken lässt“, sagt Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke.

Das dritte Jahr in Folge gab es zu wenig Regen. Dennoch sind die Erträge bei den meisten Getreiden und Früchten recht ordentlich. Regional haben sich große Unterschiede gezeigt. Schulte to Brinke erinnert die Verbraucherinnen und Verbraucher in seinem Erntedank daran, dass sie sich auf die harte Arbeit der Landwirte verlassen können. „Wir sorgen dafür, dass die Regale in den Geschäften gut gefüllt sind. Das ist allen bewusst geworden, als im Frühjahr durch die Pandemie und den Lockdown auch die Frage nach einer ausreichenden Versorgung mit Lebensmitteln gestellt worden ist“, zeigt der Landvolkpräsident auf. „Unsere Landwirtinnen und Landwirte können aber jederzeit den Nachschub sicherstellen. Die Regale bleiben gefüllt.“ Landwirtschaft bedeutet aber noch viel mehr: Bäuerliche Betriebe sind ein wichtiger und sich oftmals selbst erhaltender Wirtschaftszweig abseits der Ballungsgebiete. Sie sind modern und innovativ. Bauern schützen aktiv die Umwelt – sie fordern zurecht mehr Anerkennung für ihren Einsatz und ihre Leistung gerade auch beim Naturschutz mit dem Niedersächsischen Weg statt immer neuer repressiver Vorschriften wie bei der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung oder dem Dünge- und Nitratrecht. „Die Interessen der Landwirte müssen geschützt werden; ihr Wirtschaften muss auskömmlich bleiben“, bekräftigt Schulte to Brinke. Erntedank wird in Niedersachsen nicht nur gemeinsam mit den Kirchen unter Corona-Bedingungen gefeiert. Die alljährliche Übergabe der Erntekrone der Landjugend an den Landesbischof erfolgte im kleinen Kreis, zudem gibt es viele kleine Feste und Aktionen vor Ort – die meisten davon finden in diesem Jahr aber online statt. Organisationen wie die Landfrauen oder die Landjugend sagen „virtuell“ danke, bieten Plattformen zum Mitfeiern und Senden die biblische Botschaft „Man lebt nicht vom Brot allein“ digital um die ganze Welt. (LPD 77/2020)

Agrar- und Umweltmaßnahmen: Verpflichtungsdauer nur für zwei Jahre
EU-Übergangsverordnung sieht Verkürzung für Anträge aus 2020
Im Rahmen der anstehenden neuen Förderperiode wurde ein Entwurf der neuen ELER-VO bekanntgegeben.
Daraus ergibt sich eine Änderung der Verpflichtungslaufzeit für die Agrarumweltmaßnahmen. Anstatt der in der Richtlinie NiB AUM vorgesehenen fünf Jahre können in diesem Jahr Anträge nur 2 Jahre bewilligt werden. Dies gilt für Erst- und Neuanträge, die im Jahr 2020 für Agrarumweltmaßnahmen gestellt wurden.
Ausgenommen von dieser Regelung sind Erstanträge in der Fördermaßnahme BV1 („Ökologischer Landbau“), vorausgesetzt der Antragsteller hat vorher noch keine BV1 – Förderung erhalten und wird somit als Einführer eingestuft.
Die Antragsteller werden über ein Anschreiben informiert und müssen sich bis zum 14.10.2020 zurückmelden, ob Sie den Antrag aufrechterhalten möchten. Erfolgt keine Rückmeldung gilt der Antrag als zurückgezogen und wird abgelehnt.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die zuständige Bewilligungsstelle (Tel.: 04761-9942 220) oder bei uns in der Geschäftsstelle.

Mindesttätigkeit vor dem 16. November!
Alle beantragten Flächen müssen vor dem 16. November eines jeden Jahres bewirtschaftet werden. Die so genannte Mindesttätigkeit wird durch Mähen und Abfahren oder zerkleinern und ganzflächig verteilen (Mulchen) des Aufwuchses erfüllt. Besonders für Brachen auf Grünland und Ackerland spielt diese Regelung eine Rolle, da diese oft vergessen werden. Wenn auf einem Schlag in diesem Frühjahr eine Blühmischung ausgesät wurde, so gilt diese Fläche als bewirtschaftet. Die Fläche muss dann in diesem Jahr nicht mehr gemulcht werden.

CDU-Börde Lamstedt – Open-Air-Diskussion mit Barbara Otte-Kinast Am 15.10.2020 
Präsenz zeigen

Hier gehts zum Flyer

Maschinenvorführung Technik zur Gewässerunterhaltung um ein Jahr verschoben
In unserem Rundschreiben 31/20 vom 10.08.2020 haben wir angekündigt, dass die Maschinenvorführung in Hausstette am 08.10.2020 stattfindet. Diese wurde nun um ein Jahr auf den 07.10.2021 verschoben.

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