Neuer Nährstoffbericht

Gülleausbringung
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Der positive Trend setzt sich fort. Im Land Niedersachsen wie auch im Landkreis Diepholz bringen die Landwirtinnen und Landwirte immer weniger Stickstoff auf die Felder. Laut Nährstoffbericht, den die Landesregierung aktuell veröffentlicht hat, wird für den Landkreis Diepholz der Wert von 141 kg Stickstoff pro Hektar aus organischen Düngemitteln wie Gülle und Mist ausgewiesen. Erlaubt sind 170 kg. „Im vorherigen Bericht waren es noch knapp 144 kg. Und auch Mineraldünger wurden deutlich weniger eingesetzt. Damit setzt sich der sinkende Trend fort und die Landwirte im Kreis Diepholz leisten ihren Beitrag zur Minderung des Stickstoffüberschusses“, betont der Vorsitzende des Landvolkes Diepholz, Theo Runge. In den letzten fünf Jahren sei der Stickstoffüberschuss auf ganz Niedersachsen gesehen von 80.000 t auf fast Null gesunken. „Die aktuellen Zahlen weisen 692 t aus“, berichtet Landvolk-Geschäftsführer Dr. Jochen Thiering. „Das zeigt, dass das Bündel von Maßnahmen wie eine stickstoffreduzierte Fütterung der Nutztiere oder eine bessere Verbringung in die Ackerbauregionen – ganz im Sinne des Kreislaufgedankens – ihre Wirkung nicht verfehlen.“ Die landwirtschaftlichen Betriebe melden den Anfall von Dünger und die Ausbringung auf die Felder über eine online Datenbank mit Namen ENNI. Mit diesem System sei Niedersachsen bundesweit Vorreiter in Sachen Transparenz und Kontrolle, urteilt das Landvolk.

Die Frage nach einem möglichen Stickstoffüberschuss ist wichtig für den Grundwasserschutz. „Stickstoff in Form von Nitrat soll nicht zu viel im Grundwasser landen. Positive Effekte des effizienteren Düngereinsatzes durch die Landwirte werden sich leider erst in einigen Jahren oder Jahrzehnten im Grundwasser zeigen. Im Umkehrschluss können aus den jetzigen Grundwasser-Messwerten aber auch keine Rückschlüsse auf die jetzige Bewirtschaftungsweise gezogen werden.“, unterstreicht Dr. Thiering. Umso bedauerlicher sei aus Sicht der heimischen Bäuerinnen und Bauern, dass die politische Diskussion um die Düngeverordnung diese Erfolge ignoriert. „Ziel muss es sein, die effektive Düngung, die unsere Felder und Pflanzen nun mal brauchen, voranzubringen und mit dem Grundwasserschutz in Einklang zu halten. Dafür braucht es bei der Düngeverordnung ein Verursacherprinzip, das seinem Namen auch gerecht wird“, so Theo Runge. „Leider wird dies in der Landesdüngeverordnung noch nicht umgesetzt.“