
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Wenn Verena Keisker als HOL-Vertreterin zu ihrem Netzwerktreffen Transparenz schaffen nicht auf einen Betrieb einladen kann, findet das Treffen eben online, per Videokonferenz statt. Thema des Netzwerktreffens des Bildungsprojekts diesmal: die Imagekampagne „Echt Grün – Eure Landwirte“ und deren Aktion „Bienenfreundlicher Landwirt“. Teil der Initiative sind mittlerweile 13 Landvolk-Kreisverbände in ganz Niedersachsen, so auch der HOL. André Brunemund aus dem Kampagnenbüro in Cloppenburg stellte die Kampagne vor.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde erläuterte er die verschiedenen Kommunikationswege, die die Kampagne für ihre Arbeit nutzt. Ziel ist es, die Kommunikation aus der Landwirtschaft zu vereinfachen, sagt Brunemund. Die Landwirte sollen selbst die Öffentlichkeitsarbeit betreiben, das Landvolk bzw. die Kampagne bieten dabei Unterstützung.
Es gibt verschieden Feldrandschilder, Werbung in Kinos, an Bussen etc. Über „Echt Grün“ soll der Landwirt „Werkzeug“ an die Hand bekommen, um beispielsweise die Maßnahmen, die er sowieso umsetzt, einfacher an die Öffentlichkeit kommunizieren zu können. So können zum Beispiel Blühstreifen mehr auffallen.
Die im Frühjahr zentrale Aktion der Kampagne ist der „Bienenfreundliche Landwirt“, die zum zweiten Mal durchgeführt wird. Herr Brunemund erklärte die erforderlichen Maßnahmen, um Bienenfreundlicher Landwirt zu werden. Die Maßnahmen zielen überwiegend auf den Wildbienenschutz ab. Auf sehr vielen landwirtschaftlichen Betrieben sind viele der erforderlichen Punkte schon vorhanden. In diesem Jahr meldeten sich im Kampagnengebiet über 400 Landwirte für die Aktion an.
Der Dialog zwischen Landwirten und Imkern soll zudem durch die Aktion gefördert werden. Landwirte und Imker können z.B. über den Imkerverein zueinanderfinden. In Zukunft sollen aber auch mehr Infoveranstaltungen stattfinden, auf denen Imker und Landwirte zusammen kommen können.
Das Thema Bienenfreund sorgte bei den Teilnehmern des Treffens für einen regen Austausch. Hermann Berling berichtete vom F.R.A.N.Z. Hier werden verschiedene Maßnahmen für den Naturschutz, wie z.B. Extensivgetreide, Blühstreifen und –flächen, Feldvögelinseln erprobt. Es ist ein Projekt vom DBV sowie der Umweltstiftung Michael Otto. Mechthild Raske berichtet vom Projekt Bienenstrom in Baden-Württemberg. Beim dem Projekt wird 1 Cent pro KWh verbrauchten Stroms zur Finanzierung des Aufbaus und der Pflege von Blühflächen genutzt. „Echt Grün“ möchte sich in dieses Projekt mit einbringen. Auch bei Transparenz schaffen soll das Thema Bienen und Blühstreifen zukünftig stärker miteinbezogen werden, bspw. indem der Landwirt seine Artenschutzmaßnahmen bei einem Hofrundgang zeigt und erklärt.
Über die Kampagne sollen vermehrt Verbraucherflyer entworfen werden und der Frage nachgegangen werden, wie Landwirte zu Artenschutzexperten werden können.
Außerdem ist „Echt Grün“auch im Social Media Bereich aktiv. So findet beispielsweise an jedem ersten Donnerstag im Monat die „Grüne Kneipe“ statt. Am Abend des Netzwerktreffens gab es ein Live-Cooking, bei dem ein Hähnchenhalter und ein Kartoffelbauer via Videozuschaltung dabei waren.
Zur Frage wie man „Echt Grün“ in seinen Ort bekommen kann, erklärt Andre Brunemund, dass man kostenlos Stallplanen sowie Plakate beziehen kann. Zudem können Kommunen als Kooperationspartner Teil werden. Die Landvolkvorsitzenden sollen die Kommunen hierfür ansprechen.
Abgerundet wurde das Video-Treffen mit einer Idee für ein weiteres Netzwerktreffen von Transparenz schaffen zum Thema Videodreh und –bearbeitung für landwirtschaftliche Themen.