Rundschreiben 210107

Ein frohes neues Jahr wünschen wir allen unseren Mitgliedern und Ihren Familien!

Unsere Landwirte demonstrieren seit Wochen vor den Zentrallagern sowie vor den hiesigen Molkereien und Schlachtereien, um auf ihre Not aufmerksam zu machen. Wir als Kreisverband haben großes Verständnis für diese Aktionen und unterstützen unsere Landwirte so gut es geht.

Die medienwirksamen Aktionen der Landwirte gegen die Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels haben uns deutlich aufgezeigt, dass der Markt völlig aus dem Ruder gelaufen ist und unsere Landwirte diesem ständig steigenden Regelungsdruck nicht mehr standhalten können. Dadurch wird unsere regionale und nachhaltige Landwirtschaft zerstört und es stehen mittlerweile ganze Familienexistenzen auf dem Spiel.

Während vor Weihnachten noch Fairness mit dem LEH vereinbart wurde, sprechen die Taten doch eine ganz andere Sprache. Trotz der massiven Proteste der Landwirte und den darauffolgenden Versprechungen des Lebensmitteleinzelhandels zu fairen Preisen, meldet der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) laut Agar heute, dass der Einzelhandel den Einkaufspreis für Deutsche Markenbutter um 56 Cent pro Kilogramm drückt.

So kann und darf es nicht weitergehen. Wir unterstützen daher die Forderungen des Landesverbandes an die Politik:

1. Die unfairen Handelspraktiken des LEH müssen unterbunden werden. Darüber hinaus müssen die rechtlichen Grundlagen im Kartellrecht geschaffen werden, dass Erzeuger und LEH am Verhandlungstisch auf Augenhöhe diskutieren können. Zudem müssen weitere Marktkonzentrationen wie zurzeit mit „real“ verhindert werden.

2. Der ständig zunehmende, politisch motivierte Auflagendruck muss verringert werden.

3. Um mehr Geld auf die Höfe zu bringen, müssen Fördermöglichkeiten wie AFP, ELER, Erschwernisausgleich usw., einfacher und schneller nutzbar sein.

Den Einzelhandel fordern wird als Kreisverband auf, sich an ihre gemachten Zusagen zu halten. Dazu zählt insbesondere ein eindeutiges Bekenntnis zu Produkte, die nach deutschen Standards hergestellt, aber auch verarbeitet werden.

Es wird Zeit, dass die Politik und der LEH aufhören, sich gegenseitig den Schwarzen-Peter zu zuspielen. Stattdessen ist ein gemeinsames Handeln zum Wohle unsere Landwirte dringend erforderlich. Wir rufen daher, Vertreter der Politik, des LEH und der verarbeitenden Industrie auf, an einen Verhandlungstisch mit der Landwirtschaft zurückzukehren, um gemeinsam faire Preise zu gestalten, die ein Überleben unserer Landwirte ermöglichen.

Alexander von Hammerstein                         Jan Pape                     Simon Wellenbrock

(Vorstand Landvolkverband Bremervörde-Zeven e.V.)