Zusammenfassung Online-Winterveranstaltung 14.01.

„Beregnungsverbände – Eine Option für den Landkreis Diepholz?“

Knapp 70 Teilnehmer nahmen das Angebot der ersten digitalen Winterveranstaltung zum Thema Feldberegnung und Beregungsverbände wahr. Referent war Horst Schevel, Jurist und stellv. Geschäftsführer des Landvolkes Gifhorn-Wolfsburg sowie Geschäftsführer des Dachverbandes des Feldberegner im Landkreis Gifhorn. Herr Schevel stellte die Struktur seines Verbandes dar: In dem Dachverband sind über 50 Beregnungsverbände, deren Gründung teilweise über 40 Jahre zurückliegt, vereint. Aufgabe des Dachverbandes ist es, Nahtstelle zu sein zwischen Behörden wie der Unteren Wasserbehörde und den Beregnungsverbänden. Dies beinhaltet, die Interessen der Landwirtschaft zu bündeln und zu vertreten sowie ggf. auch bei Konflikten zu vermitteln. Beregnungsverbände hätten laut Horst Schevel u.a. den großen Vorteil, dass sie gemeinschaftlich kostenintensive hydrologische Gutachten erstellen lassen könnten mit denen Bedarfe und Verfügbarkeit von Wasser fachlich untermauert werden können. Die Verteilung des Dargebots richte sich innerhalb der Beregnungsverbände an objektiven Maßstäben. Wenn Beregnungsverbände als Körperschaften öffentlichen Rechts organisiert sind, haben sie zudem etwas mehr Gewicht u.a. wenn es um Anfragen bei den Behörden geht oder auch in Planungsverfahren.

Der Referent stellte drei Arten von Beregnungsverbänden vor. Die ersten sind ein Zusammenschluss der Feldberegner und übernehmen die Verwaltung der Erlaubnisse. Die zweiten bieten eine eigene Infrastruktur zur Wasserversorgung und die dritte Art bietet beide Varianten gemischt. Wobei die Brunnen immer im Eigentum der Flächenbesitzer bleiben und Nutzungen dieser vertraglich geregelt werden.

Unter den Teilnehmern befand sich als Vertreter des Landkreises Kreisrat Kleine, der die Sorge des Kreises formulierte, dass es in Zukunft aufgrund der Zunahme der Wasserentnahme bei gleichzeitig geringerer Neubildung zu Verteilungskonflikten kommen wird. Der Landkreis möchte diese daher schon im Vorfeld im Konsens mit allen Beteiligten beilegen und erwartet von allen Betroffenen, Trinkwasserwerke, Landwirtschaft, Industrie und Haushalte, an einer Lösung mitzuwirken. Zum Beispiel würde auch die Entnahme zu Trinkwasserzwecken kritisch geprüft, da Wasser auch nach außerhalb des Kreises exportiert wird und ein Großteil als Brauchwasser genutzt wird.

Henrich Meyer zu Vilsendorf, Leiter der Landwirtschaftskammer-Bezirksstelle Nienburg, betonte, dass es eine Prüfung brauche, wieviel Wasser in der Beregnung tatsächlich verbraucht wird. Zudem mahnte er einen Vorrang der Beregnung zur Lebensmittelerzeugung vor Brauchwassernutzung an.

In Wortbeiträgen machten einige Teilnehmer deutlich, dass sie der Option, Beregnungsverbände zu gründen, positiv gegenüberstehen, und ermutigten das Landvolk, diesen Weg weiter zu beschreiten.