L P D – Das 200. Projekt hat die Stiftung Kulturlandpflege in Niedersachsen mittlerweile gefördert. Die Stiftung fördert seit über 15 Jahren Naturschutzprojekte, die gemeinsam mit Jagdgenossenschaften oder einzelnen Grundeigentümern durchgeführt werden und entwickelt mit der Landwirtschaft Konzepte für flächensparende und wirkungsvolle Kompensationsmaßnahmen. Dazu zählen produktionsintegrierte Maßnahmen oder die Pflege von bestehenden Biotopen. Wenn Flächeneigentümer oder Landwirte etwas Gutes für die Biodiversität auf ihren Grundstücken tun wollen, sind Beratung und Unterstützung der Stiftung Kulturlandpflege intensiv gefragt. Seit 1998 unterstützt die Stiftung Antragsteller bei ihren Projekten. Anpflanzung von Hecken und Obstwiesen sowie die Anlage von Naturteichen sind darunter am häufigsten zu finden. Die Nachhaltigkeit der Förderung ist wird über die regelmäßige Pflege der neu entstandenen Biotope gesichert, diesem Aspekt gilt ein besonderes Augenmerk. Die niedersächsischen Grundeigentümer ergreifen freiwillig die Initiative und stellen bei der Stiftung Kulturlandpflege entsprechende Förderanträge. Es sind häufig Projekte, die durch die Maschen der üblichen Förderprogramme fallen würden. Die Bingo-Umweltstiftung beispielsweise fördert keine Projekte von Privatpersonen. Bei der leider zunehmenden Flächenknappheit ist Ideenreichtum gefragt, um im Rahmen der zu fördernden Maßnahmen einen möglichst hohen Nutzen für die Natur zu erzielen. Dabei geht es auch darum, bestehende Landschaftselemente aufzuwerten. Hier gilt der Grundsatz: „Qualität vor Quantität“. Bei Anpflanzungen von Hecken achtet die Stiftung beispielsweise darauf, dass nur heimische Arten und möglichst artenreiche Mischungen verwendet werden. Sträuchern ist der Vorzug vor Bäumen zu geben, da letztere in den vergangenen Jahrzehnten ohnehin weite Teile der einst niedrigwüchsigen und von Sträuchern geprägten Hecken Niedersachsens dominieren.

Zur Pflanzung von Hecken und Feldgehölzen und zur fachgerechten Pflege von Hecken hat die Stiftung Kulturlandpflege zwei gefragte Broschüren herausgegeben. Sie liegen bei zahlreichen Landkreisen und vielen Landvolk-Geschäftsstellen aus und können auch direkt bei der Stiftung bestellt werden. Als wichtige Information gilt die der Broschüre beiliegende Artenliste heimischer Sträucher. Sie ist in vier Naturräume unterteilt und weist aus, ob die Gehölze dort ursprünglich heimisch sind. So ist vielen Menschen nicht bekannt, dass der rotfrüchtige Hirsch-Holunder im Gegensatz zum Schwarzen Holunder nördlich des Mittellandkanals kein natürliches Vorkommen besitzt und dass der Gagelstrauch nur auf moorigen Böden Nordniedersachsens beheimatet ist und in den Mooren des Harzes z.B. gänzlich fehlt. (LPD 85/2016)