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L P D – Ähnlich zweigeteilt wie in der Landwirtschaft ziehen auch die Fluss- und Seenfischerei sowie die Forellen- und Karpfenteichwirtschaften Bilanz zu diesem Dürresommer. „Je nach Standort und je nach Möglichkeit der technischen Unterstützung reichen die Ergebnisse von normal zufriedenstellend bis hin zu hohen, teilweise katastrophalen Einbußen“, erklärt Steffen Göckemeyer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. „Der Prozess läuft noch, und wir haben weiterhin Bauchschmerzen. Die Versorgung der Teiche leidet“, sagt Göckemeyer, dem einige Schäden vor allem aus der Forellenwirtschaft gemeldet wurden. Hitze und fehlende Niederschläge haben in einigen Fällen sogar zum totalen Ausfall beim Fischbestand geführt. Analog zur Landwirtschaft sind die Schäden lokal zu betrachten. Vereinzelt gibt es gravierende Schäden, andere sind relativ normal durch den trockenen und heißen Sommer gekommen. „Die Grundwasserkörper müssen sich wieder auffüllen, dazu ist Regen nötig“, erklärt Göckemeyer und sieht etwas Abhilfe für die Forellen durch die nun kühleren Nächte. Die Wärme liebenden Karpfen haben sogar von den Temperaturen profitiert, sofern der Wasserstand gehalten werden konnte. Das bestätigte auch Carsten Brauer, Vorsitzenden des Landesfischereiverbandes. In einigen Forellenteichwirtschaften ist die gesamte Jahreserzeugung nach dem Dürre-Sommer nicht mehr verwertbar. Im Großen und Ganzen sind die Forellenteichwirtschaften mit einem blauen Auge davongekommen. Dazu war aber ein großer Aufwand mit Belüftung nötig. Leider haben von der Hitze auch Parasiten und Bakterien profitiert. Mittlerweile haben sich die Fische an die erhöhte Grundtemperatur gewöhnt.

Für Fluss- und Seenfischer Brauer reichten die Zuflüsse aus dem Ederstausee, den niedrigen Wasserstand der Weser abzufangen. Er hat die Trockenheit glimpflich überstanden. „Jetzt muss es aber bald regnen, denn wir brauchen das Wasser zum Fischen im Herbst“, erklärt Brauer – schließlich geht die Saison noch bis Dezember. Entschädigungen für existenzbedrohte Betriebe wie in der Landwirtschaft gibt es nicht, meint Carsten Brauer, obwohl sie dem einen oder anderen Forellenteich-Besitzer helfen würde. Aber eines, da sind sich die Teichwirte einig, können alle gebrauchen: Wasser! Sie hoffen mit den Landwirten zeitnah auf ergiebigen Regen. (LPD 67/2018)