AFP wird wirtschaftliche unatraktiv

L P D – Für investitionswillige Landwirte in Niedersachsen war das Kürzel AFP über Jahre hinweg mit einem guten Ruf verbunden. Die Abkürzung steht für das Agrarinvestitionsförderprogramm und wird von Landwirten wie Kommunen und Landkreisen als kleines Wirtschaftsprogramm für den ländlichen Raum gewertet. Jetzt zeichnen sich nach Informationen des Landvolkes Niedersachsen erhebliche Änderungen an den Förderkonditionen ab. In einem Brief an Landwirtschaftsminister Christian Meyer kritisiert Landvolkpräsident Werner Hilse die beabsichtigten hohen Anforderungen für die Neuauflage der Agrarförderung im Jahr 2014. Sowohl ökologisch als auch konventionell wirtschaftende Betriebe könnten die geforderten Konditionen aus wirtschaftlicher Sicht nicht erfüllen. Um in den Genuss der AFP-Förderung zu kommen, müssen die Betriebsleiter danach so hohe Auflagen erfüllen, dass sie unter dem Strich ohne Förderung und ohne Auflagen günstiger bauen könnten.

Die Pläne des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums sehen gegenüber den bundesweit geltenden Richtlinien eine Investitionsförderung nur bei besonders hohen Auflagen vor. Niedersachsen verzichtet auf die sogenannte Basisförderung und macht das Level der Premiumförderung zum Standard. Danach müsste zum Beispiel ein investitionswilliger Milchviehhalter für seinen Kuhstall nicht nur einen befestigten Laufhof und Weidegang für die Tiere vorsehen, sondern die Weide auch noch mit einem überdachtem Unterstand als Witterungsschutz ausstatten. Rund 2.000 Direktvermarkter und 200 Bauernhofgastronomen konnten bisher von Angeboten zur Förderung der Diversifizierung profitieren, auf diesen Aspekt will Niedersachsen gänzlich verzichten. Die vorgesehene Junglandwirteförderung lässt sich nicht mit der üblichen Praxis der Hofnachfolge vereinbaren. Niedersachsens Landwirte haben in der Vergangenheit das AFP als wichtige Hilfe geschätzt. In den zurückliegenden Jahren haben stets mindestens 500 Landwirte davon profitiert und mit dem Fördervolumen von 40 bis 50 Mio. Euro Investitionen in Höhe von mehr als 250 Mio. Euro finanziert. Das Landvolk bedauert, dass auch die Gesamtsumme mit gerade einmal zehn Mio. Euro weit geringer ausfällt und der Startschuss im Herbst den fristgerechten Abruf dieses Geldes zusätzlich erschwert. (LPD 6/2014)