Agrar Studium: Uni Göttingen und Hohenheim sind top

Das Universitätsgelände des Nordcampus in Göttingen
Das Universitätsgelände des Nordcampus in Göttingen Foto: Landpixel

Wissen auf den Höfen ist wichtiger denn je – Studentenzahl pendelt um die 840

L P D – Die Stimmung auf den Höfen in Niedersachsen ist bei den Bauern seit Jahren sehr angespannt. Aktuell sind insbesondere die schweinehaltenden Betriebe gebeutelt, die ihre Tiere zu Tiefstpreisen verkaufen und eher Geld dazu geben, anstatt es zu verdienen. In den drei Jahren zuvor waren hingegen die Ackerbauern aufgrund der großen Trockenheit stark betroffen. Doch trotz dieser Herausforderungen, lassen sich viele junge, angehende Landwirtinnen und Landwirte nicht entmutigen, sondern bilden sich nach ihrer Berufsausbildung fort. Sie werden staatlich geprüfter Wirtschafter oder Agrarbetriebswirt sowie Landwirtschaftsmeister. Andere entscheiden sich für ein Agrarstudium. „Eine bestmögliche berufliche Bildung ist mehr denn je Voraussetzung, um die Herausforderungen in der Landwirtschaft zu meistern“, erklärt Martin Roberg, Vorsitzender des Ausschusses Bildung beim Landvolk Niedersachsen.

Mit Blick auf das Studium erfreut Roberg, dass beim Agrar-Hochschulranking im Fachbereich Agrarwissenschaften der besten europäischen Unis sowohl die Universität Göttingen als auch die Uni Hohenheim unter den Top Ten des QS World University Rankings 2021 im Bereich Agriculture & Forestry zu finden sind. Erneut ist die Universität Hohenheim Spitzenreiter unter den besten Agrar-Universitäten Deutschlands. Göttingen folgt – wie im Vorjahr – auf Platz Zwei, die TU München ist Dritte. „Dass Niedersachsens Agrar-Uni Nr. 1 Göttingen weiterhin so gut bewertet wird, freut uns sehr“, sagt Roberg.

Doch die Zahlen der Studentenstatistik Agrar der Uni Göttingen zeigen, dass in den vergangenen fünf Jahren seit dem Wintersemester 2017/18 die Anzahl der über 1.000 in Deutschland Studierenden der Agrarwissenschaften im Bachelor-Studiengang zum Wintersemester 2021/22 auf gut 840 gesunken ist. Die Studentenzahl zu Beginn eines Sommersemesters ist von jeher geringer: Sie belief sich 2018 auf 959 Studenten, sank coronabedingt im Sommersemester 2020 auf 743 und liegt jetzt 2021 bei 748. „Diese Entwicklung deckt sich mit der demographischen Entwicklung“, sagt Roberg.

Auch die Zahl der Studenten des Masterstudiengangs reduzierte sich in den vergangenen fünf Jahren in den Wintersemestern von 693 auf aktuell 443 Studenten, während im Sommer 2018 613 Studenten ihren Master machen wollten, hingegen 452 im Sommersemester 2021 eingeschrieben waren. „Dass sich in Zeiten der Pandemie weniger junge Menschen für eine Agrarstudium entscheiden, liegt sicher auch mit daran, dass ein Studium über Videoformate sehr viel Disziplin erfordert und das Lernen so wenig Spaß macht. Doch dieser Einsatz lohnt sich für den Traumberuf“, meint Roberg abschließend. (LPD 90/2021)

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