Agrarprodukte kennen keine Grenzen

L P D Die
zunehmende Globalisierung der Agrarmärkte wirkt sich auf die Handelsströme aus.
Im Volumen folgt der Agrarhandel etwa dem weltweiten Anstieg der
Agrarproduktion, im Wert hingegen zeigt er in jüngster Vergangenheit deutlich
nach oben. An der gesamten globalen Handelsbilanz hat der Agrarhandel nach
Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes im Jahr 2011 einen Anteil von etwa zehn
Prozent erreicht. Der Marktanalyst Dr. Olaf Zinke zitiert in der Deutschen
Bauernkorrespondenz, der Monatszeitschrift des Deutschen Bauernverbandes,
Zahlen der Welthandelsorganisation (WTO). Danach wurden im Jahr 2011 weltweit
mit Agrarprodukten 1.659 Mrd. US-Dollar im Handel mit Agrargütern umgesetzt.
Der Zuwachs setzte mit einem Plus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr eine
neue Rekordmarke. Im Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2011 lag der Zuwachs bei
14 Prozent. Wichtigste Agrarhandelsländer sind im Export die USA, Niederlande
und Deutschland, bei den Importen hat sich China von Platz 4 auf Rang 1
vorgeschoben und rangiert vor den USA und Deutschland.

Zu den wichtigsten Handelsprodukten agrarischer Erzeugung
zählen die Grundnahrungsmittel Weizen und Reis. Jede fünfte Weizenpartie wird
nicht in der Erzeugungsregion verbraucht, sondern exportiert. Den großen
Exporteuren USA, EU mit Frankreich und Deutschland, Australien, Kanada und
Schwarzmeerländer stehen als Importeure Nordafrika, Naher Osten sowie Asien
gegenüber. Steigende Preise haben hier eine größere Aussaatfläche nach sich
gezogen und dürften – günstige Witterungsverhältnisse vorausgesetzt – eine
höhere Ernte als in den Vorjahren erwarten lassen. Beim Futtergetreide
dominiert der Mais, den Verkäufer aus USA, Brasilien, Argentinien und der
Ukraine anbieten. Die Importe fließen in erster Linie in die wachsende
Tierhaltung Asiens. Ähnliches gilt für Soja, das insbesondere in China sowie
den EU-Ländern stark nachgefragt wird. Als wichtige Exporteure gelten hier USA,
Brasilien und Argentinien. China ist weltweit gesehen auch zum größten Einkäufer
von Milchprodukten aufgestiegen, wobei dies in erster Linie Milchpulver
betrifft. Wichtigster Exporteur ist Neuseeland vor der EU und den USA. Schweinefleisch
kommt bevorzugt aus der EU und den USA in den internationalen Handel, die
wichtigsten Käufer sind mit Japan und China ebenfalls asiatische Staaten. (LPD 3/2012)