Agrarstandort Niedersachsen gemeinsam sichern

Agrarstandort Niedersachsen gemeinsam sichern - Foto: Landvolk
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L P D – Niedersachsen bezeichnen sich selbst als „sturmfest und erdverwachsen“, Niedersachsens Bauern aber sind in Sorge vor „Stürmen“ aus verschiedenen Richtungen. „Ich möchte heute die Gelegenheit nutzen, für die Zukunft zu werben“. Mit diesen Worten begrüßte Guido Mönnecke, Geschäftsführer des Sparkassenverbandes Niedersachsen, die Teilnehmer des 7. Agrarforums „Agrarwirtschaft und Sparkassen im Dialog“ in Hannover. Mönnecke zeigte Verständnis für die schwierige Situation vieler landwirtschaftlicher Betriebe und ermutigte dazu, diese „Stürme“ als Chance zu nutzen, um wetterfester zu werden. „Zukunft bedeutet auch immer, viele Möglichkeiten zu haben“, sagte Mönnecke. Gesellschaftliche und politische Debatten über Landwirtschaft verunsicherten dagegen die Landwirte, „wir möchten diese Diskussionen vielmehr gemeinsam führen und dabei zu Lösungen kommen, die für alle Betroffenen akzeptabel sind.“ Mit diesen Worten fasste Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke die großen Gefahren für den landwirtschaftlichen Gunststandort im Agrarland Niedersachsen zusammen. Politische und gesellschaftliche Restriktionen würden Landwirte in ihrer wirtschaftlichen Entscheidungsfreiheit noch deutlich stärker einschränken als die mit dem Klimawandel verbundenen Veränderungen. Auf letztere würden sich Landwirten bereits einstellen, so wie sie seit Jahrhunderten ihre Entscheidungen immer wieder überprüft hätten, um Innovationen aufzugreifen und besser zu werden. Ebenso wichtig wie eine gute Handelskultur, die für Niedersachsen als leistungsfähigen Agrarstandort enorme Bedeutung hat, bezeichnete der Landvolkpräsident den finanzpolitischen Rahmen. So profitiere die Landwirtschaft bei Investitionen von niedrigen Zinsen, diese hätten aber zugleich die Bodenpreise als sichere Anlage deutlich nach oben getrieben. Zusätzlich heize die anhaltende Baukonjunktur den Flächenverbrauch weiter an. „In diesem Umfeld müssen Landwirte ihre Investitionsentscheidungen sehr langfristig planen und absichern“, sagte Schulte to Brinke. In diesem Zusammenhang unterstrich Guido Mönnecke, wie wichtig eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit landwirtschaftlicher Betriebe mit ihrer Sparkasse, aber auch einer vorausschauende Liquiditätsplanung seien. Durch die starke regionale Verankerung wüssten die Sparkassen-Berater um die Bedürfnisse ihrer Kunden und könnten sie bei der Annahme der zahlreichen Herausforderungen unterstützen.

Das Programm des Agrarforums spannte den Bogen von der Globalisierung der Agrarmärkte bis hin zur Zinswende, ein Schwerpunkt galt den neuen Entwicklungen im EEG sowie der gesellschaftlichen Akzeptanz moderner Landwirtschaft. Mit 400 Teilnehmern aus Landwirtschaft und dem Sparkassenbereich war es sehr gut besucht. (LPD 83/2018)