Akademie Loccum startet agrarpolitisch ins Jahr

Wir machens's bunt - Foto: Hoppe
Foto: Hoppe

L P D – Die Internationalen Grünen Woche in Berlin bereitet jedes Jahr aufs Neue die große Bühne für den agrarpolitischen Start ins Jahr. Deutlich kleiner, aber nicht minder beliebt ist der agrarpolitische Jahresauftakt, den die Akademie Loccum mit ihrer Landwirtschaftstagung ausrichtet. Zwei komplexe Themen kombiniert die Akademie vom 7. bis 9. Februar: „Biodiversität und die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik“. Dabei können beide Themenkomplexe durchaus für sich stehen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. So bekunden Landwirte in Befragungen das Interesse, noch mehr für die Biodiversität tun zu wollen. Sie möchten aber ausschließen, dass darunter die Wirtschaftlichkeit des Betriebes leidet. Mehr Flexibilität bei den zu beachtenden Regeln, aber auch den damit verbundenen Kontrollen zählen daher zu ihren Wünschen. In freiwilligen Angeboten können sie diese realisieren und haben dabei die Stiftung Kulturlandpflege, die Jägerschaft, Kommunen oder auch Privatpersonen an ihrer Seite. Damit wird Biodiversität als gesamtgesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen. Die Politik muss darüber hinaus mit den Landwirten ins Gespräch kommen. Gemeinsam müssen Überlegungen angestellt werden, mit welchen Angeboten Landwirtschaft die von der Gesellschaft gestellten Erwartungen erfüllen kann. Zusätzlich engagieren sich Niedersachsens Landwirte im Rahmen der Agrarumweltmaßnahen. 22.000 Hektar Blüh- oder Schonstreifen, Bienenweiden, Brachen oder Brutflächen für Feldvögel haben sie 2018 ökologisch aufgewertet. Die Blühflächen allein in Niedersachsen bringen es bei 200 Meter Breite auf eine Länge von 1.100 Kilometern, damit könnte ein blühendes Band von Flensburg nach Berchtesgaden gezogen werden. Auf Fußballfelder berechnet wären es 22.000 Arenen, die für mehr Biodiversität stehen.

Die Loccumer Landwirtschaftstagung will in erster Linie diskutieren, mit welchen Angeboten Agrarpolitik zur Erhöhung der Biodiversität beitragen kann. Dazu sind Politiker, Wissenschaftler, Verbandsvertreter und nicht zuletzt Praktiker eingeladen, um sich über den bisher erreichten Stand auszutauschen und neue Wege und Ziele aufzuzeigen. Immer wieder taucht dabei die Frage auf, welche Rolle der zukünftigen EU-Agrarpolitik dabei zukommt. Das komplette Programm und die Anmeldeunterlagen gibt es im Netz unter www.loccum.de. (LPD 6/2020)