Aus Spritzmittelkanistern werden Kabelschutzrohre

Pflanzenschutzmittelkanister
Foto: Landvolk Niedersachsen
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Landwirte schätzen hohe Recyclingquote – Nachweis über nachhaltige Entsorgung

L P D – Pflanzenschutz ist wichtig, um gesunde Lebensmittel zu ernten. Genauso verantwortungsvoll wie die Landwirte mit der Pflanzenschutzspritze umgehen, entsorgen sie anschließend die leeren Pflanzenschutzmittelkanister. Für die fachgerechte und nachhaltige Entsorgung gibt es seit vielen Jahren die Packmittelrückgabe Agrar, kurz PAMIRA, des Industrieverbands Agrar (IVA). An zwei Terminen im Frühsommer und im Herbst können die Landwirte beim Agrarhandel in ihrer Nähe die ausgewaschenen und trockenen Kanister abgeben, berichtet der Landvolk-Pressedienst. „Das ist eine sehr sinnvolle Aktion“, sagt Landvolk-Vizepräsident Ulrich Löhr. Der Ackerbauer schätzt die hohe Recyclingquote von 85 Prozent. Denn die sauberen Kanister werden in einem aufwändigen Prozess zu Granulat und anschließend zu Kabelschutzrohren verarbeitet. Die Deckel werden getrennt gesammelt und verbrannt.

Bundesweit fallen jährlich rund 3.000 Tonnen (t) leere Pflanzenschutzmittelverpackungen an, das entspricht einer Rückgabequote von rund 80 Prozent. In Niedersachsen betrug der Anteil daran im vergangenen Jahr 512 t. Seit 2014 mit 582 t hat es einen Rückgang in diesem Bereich gegeben, da die Landwirte grundsätzlich weniger Pflanzenschutzmittel ausbringen. Je nach Wetter schwankt die ausgebrachte Menge an Pflanzenschutzmitteln jedoch, weil feuchte Witterung zu vermehrtem Aufkommen von Pilzkrankheiten wie Mehltau führen kann. Unbehandelt würde die Pilzsporen ihre Gifte (Mykotoxine) in den Getreidekörnern hinterlassen und Gesundheitsschäden bei Menschen und Tieren verursachen, die auf jeden Fall vermieden werden müssen. In einem sehr trockenen und damit gesunden Jahr wie 2018 lag die zurückgebrachte Menge an Kanistern dagegen nur bei 472 Tonnen.

Gesammelt werden nicht nur Pflanzenschutzmittelkanister, sondern auch andere Behältnisse, die den PAMIRA-Aufdruck tragen. Das können Pflanzenschutzmittel-Kanister aus Kunststoff und Metall sowie Faltschachteln, Papier- und Kunststoff-Säcke sein. „Das ist für mich ein großer Vorteil, weil ich dadurch die nachhaltige Entsorgung der Pflanzenschutzmittelkanister belegen kann“, sagt Löhr. Denn die gemeinsame Initiative von Herstellern und Handel, die flächendeckend in Deutschland durchgeführt wird, verantwortet die kontrollierte und sichere Verwertung der zurückgenommenen Verpackungen. Zudem ist die Abgabe kostenlos. (LPD60/2020)