Maispflanzen lieben die Wärme – Unterfußdüngung versorgt die Pflanzen optimal
L P D – Mais wächst erst bei warmen Temperaturen so richtig gut. Damit er sich auch in Niedersachsen wie im Paradies fühlt, haben die Landwirte der aus Mexiko stammenden Kulturpflanze über Ostern ein perfektes Saatbett bereitet und zum Teil auch schon mit der Aussaat begonnen, schreibt der Landvolk-Pressedienst. „Im Moment haben wir ideale Bedingungen“, bestätigt Karl Gerd Harms von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die Bodenfeuchte sei noch gut und obwohl der normale Aussaatzeitraum erst um den 15. bis 20. April beginne, seien die Bodentemperaturen mancherorts schon ausreichend. „Zwischen Hamburg und Bremen sowie in der Grafschaft Bentheim waren vor Ostern schon einige Landwirte unterwegs, um Mais zu legen“, ist er sich sicher. Wer früher sät, könne auch früher ernten, und dies werde aufgrund der Futterknappheit in vielen Regionen angestrebt, erläutert er. In spätfrostgefährdeten Gebieten sollte jedoch noch abgewartet werden. Denn der Frost macht dem frischgekeimten Maiskorn leicht den Garaus. Zudem seien warme Bodentemperaturen für ein schnelles Auflaufen der Saat förderlich. Dies ist besonders wichtig, seitdem der Beizschutz gegen Fritfliege und Vogelfraß fehlt. Je kürzer die Körner vor diesen Gefahren ungeschützt in der Erde liegen, desto besser. Insgesamt schätzt Harms, dass sich die Anbaufläche von bislang 600.000 ha in Niedersachsen nur wenig ändern wird.
Auch in der weiteren Entwicklung hat es die Maispflanze gerne warm. Ein kaltes Frühjahr führt hingegen dazu, dass der Mais Ende Mai, wenn er sich im Drei- bis Vierblattstadium befindet, nur kleine Kolben anlegt. „Dann sind die Kolben schon mit Körnern gefüllt, wenn das Wachstum im August richtig losgeht“, erläutert Harms. Die Ertragsmöglichkeiten der Pflanze sind dann begrenzt. Als sogenannte C4-Pflanze kann Mais bei hoher Lichteinstrahlung und Temperatur mehr Biomasse aufbauen als C3-Pflanzen, wie zum Beispiel Weizen. „Bei 30 Grad Celsius gibt er erst richtig Gas, solange genug Wasser da ist“, verdeutlicht Harms. Große Kolben mit 14 oder 16 Körnerreihen sind das Ziel und entscheiden mit über den Ertrag und die Zusammensetzung des späteren Futters. Neben der Witterung ist eine gute Versorgung mit Phosphor die beste Voraussetzung für große Maiskolben. Eine sogenannte Unterfußdüngung direkt unter den Pflanzen mit phosphathaltigem Dünger hilft dem Mais deshalb durch schwierige Phasen. Besonders innovative Landwirte platzieren die Gülle möglichst nah am ausgesäten Maiskorn. „Das ist eine super Sache“, urteilt Harms. Entscheidend bei der aktuellen Trockenheit ist seiner Meinung nach vor allem die Rückverfestigung des Unterbodens, damit die Maiskörner Bodenschluss und damit Wasser bekommen. „Beim Pflügen verliere ich das meiste Wasser“, erläutert Harms. Verfahren ohne Pflug seien zwar wassersparender, die Böden erwärmten sich aber langsamer. Um die richtige Wahl der Bodenbearbeitung zu treffen, müssen die Landwirte daher ihren Boden gut kennen. (LPD 29/2020)