
L P D – Nach dem etwas misslungenen Start der deutschen Fußballnationalmannschaft in die Weltmeisterschaft drücken Niedersachsens Bauern dem Team jetzt besonders fest die Daumen. Das geschieht nicht ganz uneigennützig, denn spannende Fußballabende lassen sich nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes kulinarisch aufwerten. „Wer vor dem Fernseher mitfiebert und die Mannschaft anfeuert, der hat dabei ebenfalls eine Stärkung verdient“, meint Hubertus Berges, Vorsitzender im Ausschuss Veredlung. Er empfiehlt einen zünftigen Grillabend in Verbindung mit dem Fußballduell im Fernsehen. Zugleich erhofft er sich natürlich eine Belebung der Nachfrage nach Grillwaren wie Nackensteaks, Filets, Würstchen und anderen Kurzbratstücken. Entschiedene Kritik übt Berges an dem von den Schlachtunternehmen ausgeübten Preisdruck: „Angebot und Nachfrage sind relativ ausgewogen, aber die großen Schlachtunternehmen greifen über ihre Politik der Hauspreise sehr einseitig in den Markt ein. Dieser Druck geht voll zu Lasten der Landwirte“. Um drei Cent je Kilogramm gaben die Notierungen für Schlachtschweine Mitte Juni in Deutschland nach, auch in Belgien gerieten dadurch die Schweinepreise unter Druck.
Nicht nur Grillfleisch, auch Bier gilt als idealer Begleiter eines Fußballabends. Hier beobachten Niedersachsens Braugerstenanbauer eine rückläufige Nachfrage. Verschiebungen hin zu alkoholfreien Getränken spielen dabei ebenso eine Rolle wie der Aufbau neuer Verarbeitungskapazitäten in Asien, Afrika oder Südamerika. Das Malz als wichtiger Rohstoff für die Bierherstellung dagegen ist gut gefragt. Niedersachsens Braugerstenanbauer nehmen in diesem Segment eine Spitzenposition ein: Sie liefern große homogene Partien und gehören zu den Profis im Braugerstenanbau. Im Nordosten Niedersachsens findet die Sommergerste für die Verwertung als Braugerste ideale Voraussetzungen, die Feldberegnung sichert auch in Trockenjahren die Erzeugung weitgehend ab. Die Sommergerstenfläche wurde witterungsbedingt deutlich ausgedehnt, allerdings werden nicht alle Felder tatsächlich Rohstoff für die Mälzer und damit Bierbrauer liefern, etliche Partien werden auch im Futtertrog landen. (LPD 45/2018)