Bauern sind fast eine Woche im Monat Büroarbeiter

Bauern sind fast eine Woche im Monat Büroarbeiter - Foto: Büroarbeit
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L P D – Bäuerinnen und Bauern schätzen die Arbeit im Stall und auf dem Feld. Die Verantwortung für ihre Tiere und das Wechselspiel der Jahreszeiten zählen zu den großen Pluspunkten, die für viele bei der Berufswahl im Vordergrund standen. Umso bedauerlicher empfinden Landwirte nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes die zunehmende Arbeit am Schreibtisch im Büro. Mit einem Umfang von rund 32 Stunden sind sie nach Daten des Deutschen Bauernverbandes (DBV) fast eine ganze Woche im Monat an den Schreibtisch gebunden. Diesen Umfang ermittelte der DBV im Sommer im Rahmen einer repräsentativen Umfrage zum Konjunkturbarometer Agrar.

Dabei steht nicht die unternehmerische Kür mit  Planungsaufgaben oder Buchführung im Mittelpunkt, sondern es sind die bürokratischen Pflichten. Ganz obenan stehen dabei Nachweispflichten wie die Registrierung und Bewegungsmeldung von Tieren, die zeitnah gemeldet werden müssen. Die Auszahlung der EU-Prämien erfordert von den Betriebsleitern nicht nur entsprechende Vorarbeiten bei der Ausfüllung der entsprechenden Anträge, sondern auch die fortlaufende Begleitung entsprechender Kontrollen. Die Aufzeichnung und Dokumentation von Tierarzneimitteln schlägt bei Tierhaltern mit 3,5 Stunden die Woche zu Buche. Einen vergleichbar hohen Zeitaufwand widmen Ackerbauern mit 3,6 Stunden die Woche der Dokumentation des Pflanzenschutzmitteleinsatzes. Ähnliches gilt für die nach der Düngeverordnung geforderte Dokumentation, nach dem neuen Gesetz dürfte sich dieser Ansatz von 3,7 Stunden die Woche nochmals deutlich erhöhen. Daneben ist der Zeitaufwand für die Steuererklärung mit zwei Stunden die Woche recht bescheiden. Auch Agrarstatistik, Meldungen zu Berufsgenossenschaft und Tierseuchenkasse zählen zu den aus Praktikersicht unliebsamen aber unausweichlichen Pflichten eines modernen Landwirts. Nicht wenige Bäuerinnen und Bauern bezeichnen die Arbeit auf dem Feld vor diesem Hintergrund als echte Entspannung… (LPD 71/2017)