„Bauernkind“, ein mutiges Modelabel gegen Mobbing

„Bauernkind“
Foto: Bauernkind

L P D – Aus der spontanen Idee und aus ihrer Liebe zum Landleben haben fünf Göttinger Agrar- und Forstwirtschaftsstudenten eine „hippe“ Modemarke gemacht. Mit ihrem Label „Bauernkind“ senden Jan Möllenbrink, Lukas Meyer-Tonndorf, Ansgar Selhorst, Jannik Altpeter und Jost Teepker nicht nur modisch, sondern auch gesellschaftspolitisch eine Botschaft. Sie lautet: Sei stolz darauf, ein Bauernkind zu sein, teilt der Landvolk-Pressdienst mit.

Vor gut einem Jahr griffen einige Medien zur Grünen Woche das Thema „Mobbing von Bauernkindern“ auf. „Da dachten wir uns: Hallo, wir sind megastolz darauf, Bauernkinder zu sein“, berichtet „Bauernkind“ Lukas Meyer-Tonndorf von den Anfängen des Modelabels. Die Fünf sahen und sehen darin ein Privileg und machten sich Gedanken, wie sie den Begriff entstauben könnten. Zugleich fehlte den Studenten etwas Schickes zum Anziehen, das ihre Gefühle fürs Land ausdrückt. So kam die Idee für das Modelabel „Bauernkind“. Jost entwarf den Schriftzug, der – in Schreibschrift und mit einem stilisierten Rinderkopf versehen – nun als Logo die Vorderseite von T-Shirts, Pullis und den beliebten Hoodies für „Kerle“, „Mädels“ und „für die Lütten“ ziert. Letztere können schon im Babyalter ihre Herkunft stolz kundtun, wenn Vater oder Mutter den Strampler zuknöpft. Auch an kalten Tagen zeigen Bauernkinder, woher sie kommen: Mütze auf, Brust raus und ab nach draußen! Es freut die Studenten, dass Bauernkind-Mode mit Stolz getragen wird. Dabei ist der Begriff nicht wortwörtlich zu nehmen, sondern es sollen sich alle die angesprochen fühlen, die die Liebe zum Landleben und zur Natur verbindet. Die Studenten wollen das „Land-Ei-Gefühl“ positiv besetzen. Natürlich wird die Kleidung aus Bio-Baumwolle hergestellt und in Deutschland mit Logo und Label versehen. „Unsere kleine Firma erhält ganz viel Unterstützung von Freunden. Sie helfen uns, wenn die Bestellungen abgearbeitet werden“, erklärt Lukas Meyer-Tonndorf. Seit acht Monaten besteht die GbR und produziert nachhaltig in „Bestellwellen“, um die Fracht- und Zustellwege zu minimieren. Zum siebten Mal konnten Kunden eine Woche lang auf der Homepage bestellen. Jetzt läuft die Produktion, dann wird die Ware mit vielen freiwilligen Helfern gepackt und auf die Reise geschickt bzw. direkt in Göttingen abgeholt. Die Wohnung der Studenten dient als Lager und Packstation. Sie hatten im Traum nicht daran gedacht, dass ihre Idee so gut ankommt. „Das ist cool! Es begeistert uns, dass wir so den Blick auf Landwirtschaft lenken und erklären können“, freut sich Lukas. Mittlerweile haben die fünf Freunde das Studium beendet und werden Göttingen verlassen. Damit wird sich auch „Bauernkind“ eine neue Heimat suchen müssen. Das Label soll es „aber garantiert“ weiterhin geben und damit weiter positiv „auf Sendung“ bleiben. (LPD 15/2019)