L P D – Bratwurst, Steaks oder gar der Schweinebraten sind an diesen heißen Tagen nur selten auf Niedersachsens Mittagstischen anzufinden. Stattdessen wird entweder auf leichte Salate, Früchte oder immer öfter auf Eiskaltes zurückgegriffen, getreu dem Motto: Bei „heiß“ geht nur Eis! Die Klassiker Schoko und Vanille bleiben unangefochten die beliebtesten Eissorten der Deutschen, aber auch in Niedersachsens Eisdielen finden sich zunehmend exotische Eis-Varianten: Zitrone-Basilikum, Parmesan, Avocado-Limette oder Maggi. „Die Eissorte des Jahres ist übrigens „German Black Forest“, das an die Schwarzwälder Kirschtorte erinnert“, erklärt Giorgio Cendron, Hauptgeschäftsführer des Verbands der italienischen Speiseeishersteller Uniteis, gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. „Es boomt nicht bei dem Wetter. Wenn es zu heiß ist, wird eher mehr Wasser und Bier getrunken. Bei 20 bis 25 Grad essen die Kunden mehr Eis.“ Doch er rechne trotzdem mit einem Plus von 15 bis 20 Prozent, schließlich sei die Saison noch nicht zu Ende.
Um die Grundlage für die kalte Erfrischung herzustellen, braucht man nur wenig, sodass der Trend zu selbstgemachten Eis sich fortsetzt: Milch, Frischei und frische Sahne oder Joghurt. Anschließend sind der Phantasie für die Zutaten der Geschmacksrichtung keine Grenzen gesetzt. Viele Eishersteller verwenden bei der Produktion regionale Obstsorten, wie Pflaumen, Birnen, Äpfel, Rheinpfirsiche, Sanddorn oder Holunder. So wird der Eishersteller zu einem Teil der lokalen Wirtschaft – nicht nur durch den regelmäßigen Erwerb von Milch bei regionalen Anbietern, sondern auch durch den Gebrauch heimischer Obstsorten. Aber auch exotisches Obst kommt zum Einsatz: Mango, Granatapfel oder die schon genannte Avocado in Kombination mit anderen Früchten, wie Physalis. „In Niedersachsen wird manchmal auch in den Melkhus selbstgemachtes Eis angeboten“, erklärt Christine Licher von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen. Auch hier gilt die Devise, regional und frisch muss es sein. Angst um den beliebten eiskalten Snack, dass aufgrund der Trockenheit die Milch- und somit die Eis-Produktion ins Stocken gerät, braucht niemand zu haben. „Die Milchmengen gehen in den trockenen, heißen Wochen zwar zurück, sie bleiben aber immer noch über dem Vorjahr. Speiseeis-Esser müssen sich nicht sorgen“, kann Christine Licher eventuell erhitzte Gemüter beruhigen. (LPD 59/2018)