L P D – Große Erleichterung herrscht bei den niedersächsischen Geflügelhaltern über das Abklingen der aktuellen Geflügelpest-Epidemie, sporadisch kommt es allerdings nach wie vor zu Ausbrüchen oder Fällen bei Wildvögeln. Alle Restriktionsgebiete wurden zwischenzeitlich aufgehoben und das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat den Tierseuchenkrisenfall für beendet erklärt, gleichwohl bleiben die Tierhalter nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes äußerst wachsam. „Wir empfehlen allen Geflügelhaltern, die Biosicherheitsmaßnahmen weiterhin voll umfänglich aufrecht zu erhalten“, sagt dazu Norbert Meyer, Vorsitzender im Tierseuchenausschuss des Landvolkes Niedersachsen. Er verweist auf die Empfehlungen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI). Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems rät unter anderem zum Tragen von stallspezifischer Schutzkleidung und entsprechendem Schuhwerk. Es empfiehlt die Reinigung und Desinfektion von Geräten, die mit Vögeln in Kontakt waren. Die bestmögliche Unterbindung von Kontakten zwischen Geflügel und Wildvögeln gelten ebenfalls als unausweichlich zur Seuchenvorsorge. Zudem solle jeder Tierhalter nochmals überprüfen, ob seine Meldungen an die Tierseuchenklasse korrekt sind, damit er im Seuchenfall den vollen Ausgleich erhalten kann. Ergänzend sollten Landwirte zusätzlichen Versicherungsschutz in Form einer Tier-Ertragsschadenversicherung in Erwägung ziehen.
Einen besonderen Dank richtet das Landvolk an alle in die Bewältigung des Seuchenzuges eingebundenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Untersuchungsämtern, Veterinärbehörden, bei der Tierseuchenkasse, bei den Seuchenvorsorgegesellschaften, im Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium und im LAVES. „Sie alle haben dazu beigetragen, die Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung schnell und effektiv umzusetzen, unsere Landwirte immer aktuell und umfassend zu informieren und mit den richtungweisenden Hinweisen noch schlimmeres zu verhindern“, schildert Meyer. Das FLI stufte die jüngste Geflügelpest-Epidemie als die am längsten andauernde und schwerste in Europa ein. Brancheninternen werde nun darüber diskutiert, wie sich die Tierhalter noch besser und effektiver gegen eine Einschleppung des Virus in Tierbestände wappnen können. Eine vollständige Entwarnung werde es wohl kaum geben können, da nach Einschätzung von Experten weiterhin in einigen Ländern infektiöses Virus in der Umwelt vorhanden sei. Vor diesem Hintergrund bezeichnete Meyer die Einhaltung aller Biosicherheitsvorschriften durch die Tierhalter als unausweichlich. (LPD 39/2017)