Butterpreis seit mehr als 20 Jahren stabil

L P D – Als feste Größe bei den
Verbraucherausgaben hat die Landesvereinigung der Milchwirtschaft (LVN) den
Butterpreis bezeichnet. Sie weist damit Aussagen des Statistischen Bundesamtes
zurück, wonach Lebensmittelpreise die Inflation anheizen würden. Aktuell liegen
die Butterpreise nach Angaben der LVN fast auf den Cent genau auf demselben
Niveau wie 1990. Damals ermittelte die Notierung einen Preis von 3,95 Euro je
Kilogramm, im ersten Halbjahr 2013 war der Preis mit 3,97 Euro je Kilogramm
ganze zwei Cent je Kilogramm höher. In der Zwischenzeit war die Butter mit 3,81
Euro je Kilogramm im Jahr 2000 und 3,84 Euro je Kilogramm etwas preiswerter
notiert worden. Einen Ausreißer nach oben führt die langfristige Statistik der
LVN für das Jahr 1980 mit 4,55 Euro je Kilogramm auf. In der Zeit von 1950 bis
1980 ist der Butterpreis von 2,83 Euro je Kilogramm im Jahr 1950 leicht
gestiegen und bewegt sich seit 1990 wieder nach unten. Erst mit der von der EU
beschlossenen Öffnung der Märkte weist die Butternotierung in jüngster
Vergangenheit größere Ausschläge aus, die sich in der Tendenz jedoch auf den
Wert von knapp vier Euro je Kilogramm einpendeln lassen. Der Butterpreis stieg
im ersten Halbjahr 2013 gegenüber 1970 um noch nicht einmal zehn Prozent! Ganz
anders dagegen die Entwicklung der Benzinpreise: Mit 1,57 Euro je Liter ist der
Spritpreis aktuell im Vergleich zu 1970 mit 0,28 Euro je Liter um satte 560
Prozent nach oben geschnellt.

Der Butterpreis folgt langfristig den
Milchauszahlungspreisen an die Landwirte. Auch sie stiegen nach den
langfristigen Preisdaten der LVN bis in die Mitte der achtziger Jahre, seit
Einführung der Quotenregelung im Jahr 1984 dagegen kehrte sich dieser Trend – von
einem Ausreißer 1988 abgesehen – in sinkende Auszahlungspreise um. Jedoch gibt
es auch hier mit dem Kurswechsel der EU-Agrarpolitik zu offenen Märkten
stärkere Schwankungen. Aktuell bewegt sich der Milchpreis für die Landwirte
wieder auf einem erfreulicheren Niveau, bei allerdings ebenfalls gestiegenen Ausgaben
für Betriebsmittel. Daher können die Landwirte nicht nachvollziehen, dass zurzeit
Nahrungsmittelpreise die Inflation anheizen könnten. (LPD 63/2013)