Corona macht dem Schulbauernhof zu schaffen

Foto: Schulbauernhof Hardegsen

Pädagogische Arbeit startet mit neuem Konzept / Tiere müssen versorgt werden

L P D – Zwar ist in Niedersachsen der Schulbetrieb mit Corona-Auflagen nach den Sommerferien wieder gestartet, doch Klassenfahrten werden in absehbarer Zeit nicht stattfinden. „Das ist für unseren internationalen Schulbauernhof ein Riesenproblem. Alle Buchungen sind bis Ende des Jahres storniert worden. Bis zu 80 Prozent unserer Gäste sind Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klasse, sodass es für uns momentan wirtschaftlich unwahrscheinlich schwierig ist und extrem düster aussieht“, schildert Claudia Eicke-Schäfer als Geschäftsführerin des Internationalen Schulbauernhofes Hardegsen die ernste Lage.

Von einst 15 auf insgesamt sechs Mitarbeiter in Kurzarbeit musste die Geschäftsführerin das Team des Schulbauernhofes reduzieren. „Nach der Winterpause kam Corona. Von da an war kein pädagogisches Geschäft mehr möglich“, berichtet Eicke-Schäfer. Normalerweise tummeln sich die Grundschüler auf dem Hofgelände, fahren gezogen mit dem Trecker von der Unterkunft zum Hof und packen im Stall, im Garten oder in der Küche mit an. „Ziel unserer Bildungsarbeit ist, dass Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene durch eigene Aktivitäten Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt erleben und sie dafür zu sensibilisieren“, beschreibt die langjährige Mitarbeiterin das Konzept des beliebten Schulbauernhofes. Seit 2005 ist er das Ziel mehrtägiger Klassenfahrten, doch im Moment sind Haus und Hof leer. „Wir haben versucht, einen Mittelweg zu finden und greifen auf alle Hilfsprogramme seitens der Politik zurück, um zudem die Tierversorgung leisten zu können.“ Die Verantwortung gegenüber Tieren und Mitarbeitern sei groß, so die Geschäftsführerin, der Tierwohl als auch das pädagogische Arbeiten am Herzen liegen. Die Tier-Patenschaften – beispielsweise für das Leineschaf, das Rote Harzer Höhenvieh oder für die Ferkel von Elise, dem Bunten Bentheimer Schwein – helfen, die Versorgung der Bauernhoftiere abzusichern.

Aufgrund der Corona-Auflagen hat der Schulbauernhof sein pädagogisches Konzept umgestellt. Statt einer Woche Klassenfahrt mit Verpflegung und Übernachtung gibt es das pädagogische Angebot als Tagesprogramm. „Wir stellen ein großes Interesse am jahresbegleitenden Programm fest. Es ist für Kinder als auch Erwachsene spannend, an mehreren Terminen über das Jahr verteilt zu sehen, wie das Jahr auf dem Bauernhof aussieht“, freut sich Eicke-Schäfer über vermehrte Anfragen, die den Schulbauernhof erreichen. „Im Frühjahr zur Aussaat und zur Geburt der Lämmer oder im Sommer und Herbst zur Ernte und Feldarbeit. Wir haben draußen viel Platz und drinnen bei Indoor-Veranstaltungen, die auf 16 Personen begrenzt sind, greift das Hygiene-Konzept“, freut Eicke-Schäfer sich über Gäste auf dem Hof. Wer Zeit mitbringt, bekommt auf dem Schulbauernhof einen umfassenden Einblick in die Landwirtschaft. Weitere Infos unter www.internationaler-schulbauernhof.de. (LPD 70/2020)