L P D – Die Karpfenteichwirte werden den Sommer 2018 und damit das noch laufende Wirtschaftsjahr in Erinnerung behalten. „Diejenigen, die über genügend Wasser für ihre Teiche verfügten, werden ganz ordentliche Erträge einfahren. Bei den anderen, deren Teiche unter Wassermangel litten, sind die Fische erheblich kleiner geblieben“, zieht Torben Heese für den Landesfischereiverband gegenüber dem Landvolk-Pressedienst eine vorläufige Bilanz. Die Karpfenfischer haben nun angefangen, ihre Teiche abzufischen. Bis Mitte November, rechtzeitig vor dem ersten Frost, soll die Arbeit beendet sein. Bei den Zuchtkarpfen wird dazu das Wasser abgelassen, um sie mit Kescher oder Netz lebend zu fangen und in Hälter umzusetzen.
Eigentlich mag es der aus Asien stammende Karpfen warm. 20 Grad Wassertemperatur oder noch wärmer sind kein Problem für den beliebten Speisefisch, der traditionell vor allem zur Weihnachtszeit bei vielen Familien auf den Tisch kommt. Doch der extrem trockene Sommer hat zur Wasserknappheit an vielen Teichen geführt. „Das waren dann keine guten Wachstumsbedingungen. 200 bis 400 Gramm Gewicht hat der Karpfen dadurch eingebüßt“, erklärt Torben Heese. Er schätzt, dass die Fische im Schnitt nicht mehr als 1,5 Kilogramm auf die Waage bringen werden. Der größere Aufwand der Teichwirtschaften werde sich auch etwas im Preis widerspiegeln, zumal die Qualität der diesjährigen Fische als außerordentlich gut eingestuft wird. „Die Tendenz zu steigenden Preisen ist gegeben. Schon lange ist der Markt zu günstig“, meint Heese. Direkt ab Teichwirtschaft verlangen die Fischwirte für den frischen, nicht ausgenommenen Karpfen um die 16,50 Euro je Kilogramm. Torben Heese bewirtschaftet mit seinen Aschauteichen im Landkreis Celle 70 Hektar Wasserfläche. Insgesamt werden die Karpfenfischer in Niedersachsen wohl noch glimpflich davonkommen, in anderen Bundesländern melden die Teichwirte noch deutlich größere Schäden. Die Abfischsaison geht jetzt in die zweite Halbzeit. Die Teichwirte können noch nicht absehen, ob es eine gute, mittlere oder schlechte Ernte wird. Das vergangene Jahr mit dem vielen Regen bewerten sie deutlich besser. In diesem Jahr war weniger die große Hitze das Problem, sondern das fehlende Wasser. (LPD 81/2018)