L P D – Klein und unscheinbar sahen die Rapsbestände den ganzen Winter hindurch aus. Dauerregen und Frost haben den Pflanzen zugesetzt. Doch zum Vegetationsbeginn spielt der Raps seine Stärke aus. Mit aller Kraft schießen die Pflanzen in die Höhe und zeigen bereits die ersten Blüten. Mit sattem Gelb begrüßt die Ölpflanze nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes das Frühjahr. Vor strahlend blauem Himmel erfreut die Rapsblüte alljährlich Menschen und viele Kleinlebewesen. Den Bienen bieten die Rapsfelder die erste Tracht des Jahres. Von einem Hektar können sie bis 40 Kilogramm hellen, sämigen Rapshonig produzieren.
Für Spitzenerträge im Sommer muss der Raps neben dem Haupttrieb möglichst viele ertragreiche Nebentriebe bilden. Sie werden zu Beginn der Vegetationsphase angelegt. Da der März nochmals richtig kalte Temperaturen brachte, hat der Raps nur wenige Nebentriebe angelegt, eine wichtige Grundlage für spätere Spitzenerträge fehlt damit. Dennoch stehen die Rapsfelder überwiegend recht gut da. Der Witterungsverlauf und der Schädlingsdruck werden nun darüber entscheiden, ob die Anbauer bis nach der Ernte zufrieden sein werden. Die Rapsanbaufläche haben Niedersachsens Ackerbauern in den vergangenen Jahren leicht reduziert. Schädlingsdruck und Verbote von Pflanzenschutzmitteln haben das Risiko von Ernteausfällen deutlich erhöht. Zudem vermelden die Börsen erneute Tiefststände beim Rapspreis. Diese gelten allerdings auch für Weizen oder Mais, und so stehen die Landwirte allein aus Mangel an Alternativen weiterhin zu der Ölfrucht. Zur Aussaat im Herbst 2017 haben Niedersachsens Ackerbauern mit rund 114.000 Hektar etwa 8.000 Hektar Raps weniger gedrillt worden als im Vorjahr. Diese Flächen gehen jetzt in die Blüte und werden im Spätsommer geerntet. Die Anbaureduzierung erfolgte überwiegend wegen ungünstiger Aussaatbedingungen, die Felder waren vielerorts nach dem regenreichen Sommer und Herbst schlichtweg zu nass für Bestellarbeiten. In Deutschland wächst Raps zur Ernte 2018 auf 1,283 Mio. Hektar, das sind 1,9 Prozent weniger als zur Ernte 2017. (LPD 31/2018)