Der Vorsprung macht den Unterschied

Der Vorsprung macht den Unterschied - Foto: landpixel
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L P D – Die ersten Frühkartoffeln wurden in den vergangenen  Woche gepflanzt, und die etwa 150 Anbauer im Großraum Burgdorf stehen weiter in den Startlöchern. „Sobald es wärmer wird, sind natürlich alle Landwirte auf dem Acker“, sagt Joachim Hasberg, Geschäftsführer der Niedersächsischen Frühkartoffelerzeugergemeinschaft in Burgdorf. Sie warten auf trockenes Wetter, um schnell alle Knollen in den Boden zu bringen. Von den Mitgliedern der Erzeugergemeinschaft werden zwischen Hannover und Peine rund 2.700 Hektar bestellt. Insgesamt werden in Niedersachsen etwa 105.000 Hektar Kartoffeln angebaut, ca. 4.000 Hektar davon als Frühkartoffeln.

Die Landwirte nördlich von Hannover setzen alles daran, möglichst früh mit heimischen Kartoffeln am Markt zu sein, um bessere Preise zu erzielen, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Die Setzkartoffeln werden in künstlich beleuchteten Räumen  vorgekeimt. Auf dem Acker wird um sie herum ein Damm angehäufelt, so kann sich die Erde schneller erwärmen. Leichte, sandige Böden sind für den Anbau von Frühkartoffeln am besten geeignet. Mit einer Folie über dem Damm wird ein Gewächshauseffekt erzielt, der die Pflanzen schneller wachsen lässt. Insgesamt etwa 70 Tage wachsen die Frühkartoffeln, bis sie geerntet werden können. Zu Beginn der Frühkartoffelernte haben die Knollen noch keine feste Schale und sind nur begrenzt lagerfähig. Sie sind nur bei Direktvermarktern oder auf dem Wochenmarkt als lose Ware erhältlich. Sobald sie eine feste Schale haben, können sie verpackt und auch im Supermarkt gekauft werden. Konkurrenz bekommen sie aus Ägypten, Israel oder Spanien, aber auch aus der Pfalz oder dem Rheinland. Am Marktstand erfahren die Kunden, aus welcher Region die Kartoffeln kommen, im Supermarkt wird meist lediglich das Herkunftsland gekennzeichnet.

Ob sich der Aufwand mit den Frühkartoffeln für die Landwirte schließlich lohnt, wird vom Witterungsverlauf bestimmt. Ist es noch lange kühl, verringert sich der Vorsprung bei der Ernte, ist es zu trocken, müssen die Pflanzen teuer beregnet werden. „Noch ist sogenannte alte Ware ausreichend und in guter Qualität vorhanden. Bis zum Erntebeginn werden wir den Markt mit heimischer Ware versorgen können“, ist Hasberg optimistisch. Wegen der überschaubaren Transportwege, des streng kontrollierten Anbaus und der sorgfältigen Arbeit der niedersächsischen Bauern plädiert er dafür, Kartoffeln aus Niedersachsen zu kaufen. Wegen der guten Lagerfähigkeit und dem frühen Angebot aus dem Raum Burgdorf sind sie das ganze Jahr über verfügbar. (LPD 19/2017)