Der Wald ist kein Abenteuerspielplatz

Der Wald ist kein Abenteuerspielplatz - Foto: Landvolk
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Zu Mehraufwendungen von rund 45 Euro je Hektar und Jahr führen die Gesamtbelastungen durch Schutz- und Erholungsfunktion für die Privatwaldbetriebe in Deutschland. Diese Zahlen hat nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes das Hamburger Thünen-Institut ermittelt. Verzögerungen bei der Holzernte, Ertragsausfälle oder Kosten für Wegebau und Müllbeseitigung gaben die Waldbesitzer danach als Gründe für die zusätzliche Belastung an. Bei einem durchschnittlichen Reinertrag von 188 Euro pro Hektar und Jahr sind die Mehrkosten erheblich. „In den vergangenen Jahren haben wir beobachtet, dass es nicht mehr nur die Wanderer oder Spaziergänger sind, die unseren Wald besuchen“, sagt Norbert Leben, Präsident des Waldbesitzerverband Niedersachsen hat. Auch Geocacher, Mountainbiker und sogar Survivalcamper haben den deutschen Wald für sich entdeckt.

„Viele Menschen wissen gar nicht, dass der Wald ebenso wie das Ackerland oder eine Immobilie Privatbesitz ist. Die Menschen haben zwar das Recht, den Wald zu betreten, müssen sich aber an Regeln halten“, fordert Leben und bittet eindringlich um Rücksichtnahme auf den Wald und vor allem auf die Natur. „Bei Querfeldeinfahrten mit dem Mountainbike werden Baumwurzeln geschädigt, Kleinstlebewesen oder Gelege von Bodenbrütern überfahren oder Tiere unnötig aufgescheucht. Außerdem werden Schösslinge zerstört, die Ertragsgrundlage für die nächste Generation der Waldbesitzer. Besucher im Wald sollten sich ruhig verhalten, ihren Müll wieder mitnehmen und sich unbedingt an die Vorschriften zur Waldbrandvermeidung halten“, erinnert Leben an die richtigen Verhaltensregeln. Dann stünde einem entspannten Waldbesuch auch beim nächsten Mal nichts im Weg. 

Im vergangenen Jahr registrierte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium 82 Waldbrände, betroffen waren insgesamt 14,7 Hektar Nadelholz und 8,6 Hektar Laubholz. In vielen Fällen konnte die Ursache nicht abschließend geklärt werden, so dass von fahrlässigem Verhalten ausgegangen werden muss. Dazu zählt eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe oder eine Glasscherbe, die wie eine Lupe das Sonnenlicht bündelt und trockenes Laub am Waldboden entzündet. „Ein Feuer vernichten nicht nur unseren Rohstoff Holz, sondern auch den  Wald, der über Generationen gewachsen ist und mühsam aufgebaut wurde“, sagt Leben. Zur Waldbrandprävention gehört für ihn ganz selbstverständlich, dass im Wald kein Feuer gemacht wird und keine Zigaretten weggeworfen werden. Zudem sollten Waldbesucher aufmerksam sein und Brände umgehend melden.