Der Wald ist klimakrank und Hilfe erforderlich

Foto: Landvolk Niedersachsen
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Waldbesitzerverband fordert unbürokratischen Beistand – Demo am 27. September

L P D – „Allein im niedersächsischen Privatwald sind bisher zwei Millionen Festmeter (fm) Schadholz durch Stürme, Dürre und Borkenkäfer angefallen – die aktuellen Zahlen von 2019 sind dabei noch nicht berücksichtigt“, schildert Norbert Leben, Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen. Bundesweit sind es sogar 70 Mio. Festmeter. „Das sind Schäden ungeahnten Ausmaßes, von denen nicht nur die Fichte betroffen ist. Unser Wald ist klimakrank, denn neben den Fichten verschlechtert sich auch der Zustand der heimischen Buchen-, Kiefern- und Eichenwälder immer mehr“, erklärt Leben und ruft anlässlich der Agrarministerkonferenz (AMK) am 27. September in Mainz zur Teilnahme an einer Demonstration auf.

„Die Waldbesitzer werden in Mainz präsent sein, weil sie den Agrarministern den Ernst der Lage klarmachen müssen“, erklärt der Präsident des niedersächsischen Waldbesitzerverbandes. Das Waldsterben gehe mit zunehmender Geschwindigkeit weiter, der Wald sei in Gefahr, denn alle Baumarten seien betroffen. „Damit gehen wichtige Waldfunktionen verloren. Wald ist Kohlenstoffspeicher, Klimaschützer, Arbeitsplatz, Einkommensquelle, Lernort, Erholungsraum, Wasserspeicher und Luftreiniger zugleich“, beschreibt Norbert Leben und fordert die dringend benötigte und vor allem unbürokratische Hilfe in Form von finanzieller Unterstützung bei der Politik ein. Waldbesitzern und Forstbetrieben fehlen die Mittel für eine planmäßige Aufforstung. Wald ist zudem eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sodass Waldschutz und Wiederaufforstung zu 100 Prozent unbürokratisch als Soforthilfe gefördert werden müssen, um Klimaschutz und die wichtigen Waldfunktionen gewährleisten zu können, drängt Leben auf die langfristige Honorierung von Ökosystemleistungen. Dazu gehören zum Beispiel neue Fördermodalitäten, indem auf Vorfinanzierungen verzichtet wird, Härtefälle zu 100 Prozent gefördert werden, es keine sogenannte De-minimis-Grenze mehr gibt oder die Anträge maximal nur zwei Seiten lang sein sollen. Zudem fordern die Waldbesitzer Niedersachsen gemeinsam mit dem Waldeigentümerverband AGDW die Errichtung eines Klimafolgenfonds. Treffpunkt für alle Unterstützer und Demo-Teilnehmer, die sich zuvor beim Landesverband unter kontakt@waldbesitzerverband-niedersachsen.de anmelden und möglichst Fahrgemeinschaften bilden sollten, ist am 27. September um 10 Uhr der Sammelplatz in der Waldthausenstr. 87 in Mainz. Um 11 Uhr erfolgt der Start des Demonstrationszuges zum Tagungshotel der AMK.