Der Weihnachtsbaum soll eine gute Herkunft haben

Der Weihnachtsbaum soll eine gute Herkunft haben - Foto: Landpixel
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L P D – Nicht nur bei Lebensmitteln, auch bei Weihnachtsbäumen achten die Verbraucher zunehmend auf die Herkunft. Für mehr als die Hälfte aller deutschen Haushalte spielt es eine entscheidende Rolle, dass der Weihnachtsbaum aus heimischem Anbau stammt, schreibt der Landvolk-Pressedienst. In diesem Jahr müssen die Kunden beim Baumkauf nicht mehr bezahlen als im vergangenen. Sie können mit 18 Euro bis 23 Euro pro laufendem Meter rechnen. Blaufichten liegen bei 11 Euro bis 14 Euro pro Meter, Rotfichten zwischen sechs bis neun Euro. „Die Herkunft steht für Frische, Qualität und nachhaltigen Anbau“, meint Bernd Oelkers: „Ein Baum guter Qualität besitzt eine gleichmäßige und runde Wuchsform, unverletzte Zweige ohne Schleifspuren und einen geraden, aufgeputzten Stamm mit gerader Schnittfläche. Die Frische erkennt man am Glanz der Nadeln und einer nicht ausgetrockneten Schnittstelle.“ sagt Vorsitzende des Bundesverbandes der Weihnachtsbaumerzeuger.

Er hat auf seiner Plantage in Wenzendorf aber auch festgestellt, dass die Weihnachtsbaumkäufer anspruchsvoller werden: „Der Baum muss nicht mehr so groß sein, lieber klein und fein. Die meisten suchen den perfekten Baum, dafür bezahlen sie auch gerne etwas mehr“, sagt Oelkers. Um einen optimalen Weihnachtsbaum zu ernten, müssen die Anbauer viel Zeit in die Pflege investieren, das sei vor allem für die Betriebe mittlerer Größe ein Problem. Kleine Erzeuger mit ein bis vier Hektar können die Arbeit gut schaffen und verkaufen ihre Bäume direkt ab Hof. Großbetriebe haben ausreichend Arbeitskräfte und auch beim Handel einen guten Stand, da sie große Partien in guter Qualität liefern können. „Mittlere Nebenerwerbsbetriebe mit zehn bis 30 Hektar können die Größenordnung nicht leisten, die der Handel nachfragt und werden schnell übergangen. Und nur ab Hof lassen sich so viele Bäume auch an guten Standorten kaum verkaufen“, hat Oelkers festgestellt. Die Stimmung unter den Weihnachtsbaumproduzenten sei deshalb seit etwa 15 Jahren etwas getrübt, in den Plantagen gebe es zu viel mindere Qualitäten, die nicht mehr gefragt sind. Bis vor wenigen Jahren ließen sich Weihnachtsbäume noch sehr gut nebenbei anbauen und waren für die Familien ein guter Zuverdienst. Inzwischen seien die Ansprüche an den Baum und damit auch der Arbeitsaufwand für den Nebenerwerb zu groß, schildert Oelkers.

Er schätzt, dass es in Niedersachsen 500 bis 600 Weihnachtsbaumerzeuger gibt, darunter sind aber viele Kleinbetriebe, die in der Statistik nicht erscheinen, daher ist die Dunkelziffer hoch. Die gesamte Anbaufläche bewegt sich zwischen 4.000 und 6.000 Hektar. 180 Anbauer sind im Verband organisiert. Weitere Informationen liefert die Verbandsseite www.der-norddeutsche.de. (LPD 93/2016)