L P D – Sie sind wieder da: Die ersten Frühkartoffeln aus niedersächsischer Erzeugung werden auf den Märkten angeboten. Noch müssen Verbraucherinnen und Verbraucher ein wenig Ausschau halten, die ersten frühen Sorten werden zurzeit ausschließlich auf Wochenmärkten oder in Hofläden angeboten. „Zum Monatsende sind niedersächsische Frühkartoffeln wieder im Lebensmitteleinzelhandel präsent“, verspricht Henning Meyer. Der Vorsitzende der Niedersächsischen Frühkartoffelerzeugergemeinschaft freut sich über den besonderen Geschmack der Knollen. In der kurzen Wachstumszeit mit nur gut 100 Tagen von der Pflanzung ab Anfang März bis zur ersten Ernte Ende Mai hat die Saatkartoffel Triebe entwickelt und schon wieder neue Knollen angelegt. „Und diese jetzt schon erntereifen Ernteknollen schmecken etwas süßlich und haben eine cremige Konsistenz“, beschreibt Meyer das kleine biologische Wunderwerk. Allerdings fehlt den ersten Frühkartoffeln noch die richtige Schalenreife, daher sind sie eher wie Gemüse zu behandeln und für den raschen Verzehr bestimmt.
Die niedersächsischen Frühkartoffeln lösen im Lebensmitteleinzelhandel Importkartoffeln ab. Die knappe Kartoffelernte des Vorjahres, die mit rund vier Millionen Tonnen auf einem historisch niedrigen Niveau lag, ist weitgehend ausverkauft. Für die rund 130 Frühkartoffelanbauer rund um den Großraum Hannover dürfte sich der Anbau damit auszahlen. Sie erhalten zum Ernteauftakt zufriedenstellende Preise, die sogar den bei Frühkartoffeln üblichen, geringeren Ertrag ausgleichen können. Zusätzlich betreiben die Landwirte auf knapp einem Drittel der rund 2.700 Hektar großen Anbaufläche einen zusätzlichen Aufwand zur Ernteverfrühung. So pflanzen sie vorgekeimte Knollen, die direkt mit dem Wachstum loslegen können oder schützen die jungen Pflanzen im zeitigen Frühjahr mit Vlies gegen den Frost. Dieser zusätzliche Aufwand muss sich für die Anbauer in höheren Preisen auszahlen. Die Kundinnen und Kunden können rechtzeitig zur Spargelzeit die ersten Frühkartoffeln aus heimischer Erzeugung genießen. (LPD 41/2019)