Die Freilanderdbeeren sind reif

L P D Endlich ist es wieder soweit:
In Niedersachsen beginnt der Verkauf von Freilanderdbeeren. Neben dem Apfel ist
die Erdbeere das beliebteste Obst der Deutschen. Rund 3,5 Kilo isst jeder
Bundesbürger durchschnittlich pro Jahr. Rund 2.500 Betriebe ernten in Deutschland
auf gut 14.000 Hektar Freilanderdbeeren. Fast ein Viertel dieser Fläche liegt
in Niedersachsen, damit ist es Erdbeerland Nummer Eins. Während weiter südlich
schon eher mit der Ernte begonnen werden konnte und auch in Niedersachsen schon
vereinzelt Erdbeeren aus Gewächshäusern oder aus dem Folientunnel angeboten
wurden, lassen die Sonne und die milden Temperaturen nun auch hierzulande die
Erdbeeren auf den Freilandflächen reifen. Damit beginnt die Saison rund 20 bis
25 Tage später als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre, berichtet Hanns
Christian Seeßelberg-Buresch vom Gut Erichshof. In den 70er Jahren wäre das ein
ganz normaler Saisonstart gewesen, erzählt der Landwirt weiter. Erst durch neue
Sorten und Anbaumethoden, wie doppelte Abdeckungen und Folientunnel, konnte die
Erdbeersaison nach und nach ein wenig verlängert werden. Auf dem Betrieb in
Gehrden werden zwar „frühe Sorten“ angebaut, Vliesabdeckungen kommen aber nicht
zum Einsatz. In dieser Woche können sich die Kunden nun auf die ersten Freilanderdbeeren
im Hofladen freuen. Gepflückt werden nur perfekt gereifte Erdbeeren, die den
besten Geschmack garantieren. Landwirt Seeßelberg-Buresch betont: „Die Erdbeere
ist eine absolute Frischefrucht“. Erdbeeren, die nicht ohnehin direkt vom Feld
oder als Nachtisch verspeist werden, sollten möglichst frisch zu Erdbeertorte,
Marmelade oder köstlichem Erdbeerkompott verarbeitet werden – dann schmecken
sie am allerbesten.

Selbstpflücker müssen sich auf Gut Erichshof noch ungefähr
eine Woche länger gedulden. Unter www.die-pflueckfrischen.de „Ihr Erdbeerhof“
sind mehrere niedersächsische Betriebe zu finden, die Erdbeeren zum
Selberpflücken anbieten. Auch Schilder an den Straßen weisen auf die
Erdbeerfelder hin, sobald die Früchte reif sind. Eine konkrete Prognose für die
diesjährige Ernte könne zwar derzeit noch nicht abgegeben werden, einige Sorten
würden aber sicher keine Spitzenerträge liefern, erwartet Seeßelberg-Buresch.
Dafür war es während der Blüte zu kalt. Nicht nur die Pflanzen sind zögerlicher
gewachsen, auch die Bienen sind seltener geflogen und haben weniger bestäubt. Erdbeerfreunde
können sich aber schon jetzt auf eine längere Saison freuen. Anders als beim
Spargel können die Tage, die zu Beginn der Saison fehlten, am Ende drangehängt
werden. Die bevorstehenden Sommerferien bieten sich geradezu an für einen
Familienausflug ins Erdbeerfeld, Marmeladekochen mit der Familie oder Eis essen
mit frischen Erdbeeren. Auch in deftigen Gerichten sorgt die vitaminreiche und
kalorienarme Erdbeere für Abwechslung und frische Farbe. (LPD 41/2013)