Die niedersächsischen Förster kommen kaum ans Holz

Die niedersächsischen Förster kommen kaum ans Holz - Foto: Landesforsten
Foto: Landesforsten

L P D – Ein wichtiger Baustein nachhaltiger Waldbewirtschaftung ist die Bodenschonung. Das bedeutet, dass Holz nur bei Frost oder trockenem Boden geschlagen und vor allem abtransportiert wird, um den Waldboden zu schonen, erläutert der Landvolk-Pressedienst. „Wir haben derzeit große Schwierigkeiten, das Holz aus dem Bestand zu bekommen. Wir wollen auf keinen Fall die Rückegassen beschädigen“, erläutert Fabian von Plettenberg. Der Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Südhannover könnte eigentlich zufrieden sein. Stammholz, besonders die Eichen, haben im vergangenen Jahr bei den Submissionen hervorragende Preise erzielt. Und die Hochpreisphase hält an. Doch von Plettenberg hat kaum etwas zu vermarkten. „Wir werden in der aktuellen Einschlagsaison längst nicht alle geplanten Einschläge vornehmen können, weil der Boden nicht gefroren und zu nass ist, obwohl die Nachfrage da ist“, erklärt er. Stammholz könne zwar teilweise geschlagen werden, da aber unsicher ist, wann es gerückt werden kann, wagen die Förster den Einschlag nicht. „Die Qualität der Buchen und Nadelbäume verschlechtert sich zu sehr, wenn sie zu lange im Wald gelagert werden. Und wir wissen nicht, wann wir wieder rücken können“, sagt von Plettenberg. Hier sieht der Geschäftsführer den einzigen Vorteil der aktuellen Situation: „Die Verknappung des Angebots könnte sich positiv auf den Preis auswirken“, hofft er. Schließlich stünden die Waldbesitzer landesweit vor diesem Problem. Lediglich in reinen Nadelholzbeständen könne nach Ansicht von Plettenbergs eventuell gerückt werden, da eine dicke Schicht aus Nadeln den Boden schütze. (LPD 20/2016)