Die Süße wirbt um Geduld

Die Süße wirbt um Geduld - Foto: Braunschweiger Land
Foto: Braunschweiger Land

L P D – Sie ist viel unterwegs, „die Süße“, die Königin der Ackerfrüchte. In Niedersachsen werden seit Mitte September  Zuckerrüben geerntet und in die Zuckerfabriken nach Uelzen, Clauen, Schladen und Nordstemmen gefahren. Einige Autofahrer reagieren genervt und gestresst auf die LKW und lassen sich zu waghalsigen Überholmanövern hinreißen. Das Niedersächsische Landvolk Braunschweiger Land will nach Meldung des Landvolk-Pressedienstes für mehr Akzeptanz werben und zum Nachdenken anregen. Große Aufkleber am Heck der Transporter sollen die Autofahrer daran erinnern, dass die Transporte für die nachhaltige Versorgung mit Nahrungsmitteln notwendig sind. „Uns ist es wichtig, den Verbraucher über die anfallenden Arbeiten in der Landwirtschaft aufzuklären und den Bezug zwischen landwirtschaftlichen Erzeugnissen und fertigen Lebensmitteln im Supermarkt herzustellen“, sagt Niels Pelka, Landwirt aus Wolfenbüttel. Landwirte sind offen für den Dialog mit dem Verbraucher. „Diese Aufkleber sind die erste Aktion unseres in diesem Jahr gegründeten Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit im Landvolk Braunschweiger Land, mit dem wir unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern die Zusammenhänge unserer täglichen Arbeit näherbringen möchten“, fügt Arnd-Kristian Lauenstein, Landwirt aus Hohenhameln, hinzu.

Zu Beginn der Kampagne waren Landwirte, Lohnunternehmer und Zuckerfabriken mit den Folgen der starken Regenfälle konfrontiert. Schwierige Rode-, Lade und Abfuhrbedingungen auf der einen Seite, verschmutzte Rüben auf der anderen sorgten für Verzögerungen und Frust. Inzwischen hat sich die Situation deutlich gebessert. In der Mitte und im Süden Niedersachsens werden im Kampagnenverlauf Erträge von 80 bis 82 Tonnen je Hektar erwartet. Im Norden und Nordosten wurden manche Felder direkt nach der Aussaat verschlämmt und den Rüben der Start in die Vegetationsperiode erschwert, hier sind die Ertragserwartungen eher gedämpft. Der Zuckergehalt war von Anfang an landesweit niedrig, steigt aber mit fortschreitender Rübenkampagne an. Überschwemmungen oder Fäulnis beeinträchtigen besonders in nassen Jahren die Rübenqualität. Aber auch die Nährstoffversorgung, Sortenwahl oder Blattkrankheiten wirken sich auf das Ernteergebnis aus. (LPD 81/2017)