Die Zuckerrüben lagern wie im Kühlschrank

Die Zuckerrüben lagern wie im Kühlschrank - Foto: Landvolk
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L P D – In diesen Tagen werden in Niedersachsen die letzten Rüben der Kampagne gerodet. Mit den bisherigen Ergebnissen sind die Landwirte zufrieden. „Trotz der Frühsommertrockenheit haben sich die Bestände noch positiv entwickelt. Der Ertrag ist gut, und vor allem der Zuckergehalt ist durch den sonnenreichen Herbst erfreulich angestiegen“, sagt Dr. Heinrich H. Helmke, Geschäftsführer vom Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ). Parameter für eine erfolgreiche Zuckerrübenernte ist der Zuckerertrag je Hektar. In diesem Jahr liegt er im Verbandsgebiet des DNZ bisher bei 12,7 Tonnen je Hektar (t/ha). „Der Rekordwert von 2014 mit 14,2 t/ha wurde damit zwar verfehlt, nach den pessimistischen Erwartungen in diesem Jahr sind wir aber sehr zufrieden“, sagt Helmke. Bis zum Jahresende wollen die Zuckerfabriken in Niedersachsen die Kampagne abschließen. Da die Lagerkapazitäten der Fabriken begrenzt sind, bleiben die letzten Rübenmieten bis Weihnachten am Feldrand liegen. Ab Anfang Dezember sind die Landwirte laut Liefervertrag verpflichtet, die Mieten mit Rübenvlies abzudecken, um sie vor Frost zu schützen. Hier können die Anbauer selbst aktiv werden oder einen Lohnunternehmer beauftragen. „Die Temperaturen in den vergangenen Tagen sind optimal für eine verlustarme Lagerung unter Kühlschrankbedingungen“, erklärt Helmke. Problematisch wird es, wenn die Rüben einfrieren und wieder auftauen. Dann verschlechtert sich die Qualität sehr schnell.

Seit Mitte September waren die Rübenroder auf Niedersachsens Äckern unterwegs, überwiegend große Selbstfahrer, die bei einer Überfahrt gleich sechs oder acht Reihen aus dem Boden holen, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Diese teuren Maschinen werden häufig in sogenannten Rodegemeinschaften angeschafft, da sich die Investition für einzelne Landwirte nicht lohnt. Andere beauftragen einen Lohnunternehmer mit der Erntearbeit. Landwirte, die ihre Rüben selbst roden, nutzen dafür meist Anhängegeräte hinter dem Trecker. Sie roden ein oder zwei Reihen je Überfahrt. Wichtig ist, dass die einzelnen Rüben möglichst sauber und verlustarm, jedoch ohne Blattrückstände geköpft werden. Die geernteten Rüben werden zunächst am Feldrand zu einer Miete aufgeschichtet und schließlich nach festgelegten Terminen zur Zuckerfabrik gefahren. Die meisten Landwirte haben sich in Abfuhrgemeinschaften organisiert. Eine Flotte von LWK- und Treckergespannen steht bereit, um die Rüben termingerecht abzuholen. Möglichst wenig Erde auf den Anhängern und eine zügige Verladung ermöglicht die sogenannte Rübenmaus. Sie lädt die Rüben aus der Miete über ein Reinigungsband auf die bereitstehenden Fahrzeuge. (LPD 93/2015)