L P D – Obst und Gemüse oder auch Milchprodukte vom Bauern aus der Nachbarschaft – dafür müssen Kunden nicht aus der Innenstadt aufs Land fahren, um im Hofladen einzukaufen. Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, kommen einige Landwirte ihren Kunden entgegen und bieten ihre Produkte auch direkt im Supermarkt an. Dazu gehört beispielsweise Carsten Sustrate aus Gestorf in der Region Hannover. Sein Obsthof befindet sich bereits seit 1882 im Familienbesitz, Obst wird dort allerdings erst seit 1997 angebaut. Damals beschloss Familie Sustrate, den klassischen Ackerbaubetrieb um eine neue Säule zu erweitern und damit Sohn Carsten den Einstieg in den Betrieb zu ermöglichen.
Schon seit 2001 stehen Sustrates Äpfel im Regal eines Spar-Marktes. 2005 ging der Obst-bauer weiter auf den Einzelhandel zu. Mittlerweile beliefert er alle elf Wucherpfennig Edeka Märkte in Hannover. Bei der Edeka hat Sustrate sich mittlerweile eine Sonderstellung erarbeitet. Er kümmert sich um die Logistik mehrerer Direktvermarkter, die unter anderem Gemüse, Kartoffeln und Heidelbeeren anbieten. „Spargel ist das Einzige, was wir hier in der Gegend nicht haben“, schmunzelt er. Auch Erdbeeren würden wegen des großen Umsatzes separat ausgeliefert. Nachmittags stellt der Landwirt die Bestellungen zusammen, und morgens zwischen 5 und 8 Uhr liefern sechs LKW die Ware aus. „In der Gemüsesaison laden wir bei einem E-Center schon mal fünf bis sechs Paletten ab“, sagt der junge Unternehmer, für den vor allem die schnelle Abwicklung eine Herausforderung ist.
Trotz der guten Nachfrage bleiben aber auch immer Äpfel übrig, die nicht vermarktet werden können. 2002 kam Sustrate deshalb auf die Idee, eine Mosterei zu bauen. Aus dem „Nebenprodukt“ wurde schnell eine eigene Spezialität, die pur, mit Holunder-, Kirsch-, oder Sanddornsaft gemischt, angeboten wird. Das Interesse daran war so groß, dass der Saft seit Weihnachten 2012 in einer eigens gestalteten Bag-in-Box mit dem Logo vom Obsthof Gestorf verkauft wird. Der Grüne Apfel im Mittelpunkt steht dabei im Kontrast zu den roten Kirschen und den gelben Sanddornbeeren vor einem dunklen Hintergrund. Und diese Verpackung kommt an: Der Apfel-Sanddornsaft Mix gehört in diesem Jahr zu den kulinarischen Botschaftern, die von der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft ausgezeichnet wurden. Sustrate hat die Saftbox nicht nur mit einer gegenüber der Pfandflasche geringeren Energiebilanz überzeugt, auch die Logistik auf dem Obsthof ist mit den Folienbeuteln im Pappkarton viel einfacher. Zudem ist der Saft auch nach Anbruch noch lange haltbar. Dies schätzen auch die Kunden, die ihre Äpfel zum Mosten auf den Obsthof bringen. Das Besondere: Die Privatkunden bekommen garantiert nur den Saft aus ihren eigenen Äpfeln wieder. (LPD 40/2013)