L P D – „Für unsere Landwirte erwarte ich von der EU-Kommission wie auch der Bundes- und Landesregierung ein Festhalten an rechtsstaatlichen Prinzipien, wenn wir über die Festlegung von speziellen Schutzgebieten mit besonderen Einschränkungen für Landwirte sprechen“. Mit diesen Worten wehrt sich Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke gegen eine völlige Systemumkehr bei der Pflanzenernährung. Bislang galt die Düngung nach Bedarf im Fachrecht als Maßstab, jetzt sollen in den sogenannten nitratsensiblen oder roten Gebieten pauschale Kürzungen angeordnet werden. „Eine Diät für alle lässt den einen verhungern bevor der andere sein Normalgewicht erreicht“, vergleicht der Landvolkpräsident. Er befürchtet erhebliche Einbußen für die Landwirte, die durchaus bis zur Existenzgefährdung gehen können und regt in der Debatte um Verschärfungen der Düngeverordnung eine „Orientierung an Maß und Ziel“ an. In Ländern wie Dänemark führte die übermäßige Einschränkung der Düngung dazu, dass Getreide und andere Feldfrüchte nicht mehr in der erforderlichen Menge und Qualität im Land selbst angebaut werden konnten. Das Landvolk erwartet vielmehr von der Landesregierung, dass an Grundwassermessstellen mit zu hohen Nitratgehalten die Einflussfaktoren und Einflussgebiete genau analysiert werden. Nur darauf könne man aufbauen, um die Ursachen von Nitratbelastungen effizient zu reduzieren. An die Adresse der EU-Kommission richtet der Landvolkpräsident den Appell, für den 2017 beschlossenen Systemwechsel zu regionalisierten Düngeregeln die notwendige Zeit für eine rechtssichere Umsetzung einzuräumen. Andernfalls drohe eine Flut an gerichtlichen Klagen, die der Sache nicht dienen. „Wir haben den Mineraldüngereinsatz in der jüngsten Vergangenheit bereits um rund 20 Prozent deutlich zurückgefahren, wir reduzieren Tierbestände und wir kümmern uns um eine ordnungsgemäße Verteilung der Gülle im Land. Das sind eindeutige Belege, dass die Landwirtschaft ihren Teil zur Minderung von Nitrateinträgen bereits beiträgt“, schildert Schulte to Brinke und fügt an: „Sauberes Trinkwasser ist uns Landwirten wichtig.“