Ein schwieriges Frühkartoffeljahr endet

L P D Eine
schwierige Frühkartoffelernte liegt hinter den Landwirten in der Region Hannover.
Hier haben sich knapp 200 Landwirte auf die frühen Knollen spezialisiert, in diesem
Jahr hat ihnen die Kultur besonders harte Nerven abverlangt. „Erst war es den
empfindlichen Kartoffeln zu kalt, dann zu nass und schließlich zu heiß“, schildert
Henning Meyer als Vorsitzender der Frühkartoffel-Erzeugergemeinschaft gegenüber
dem Landvolk-Pressedienst. Für einige Landwirte, die durch Hochwasser oder
Starkregen und Hagelbesonders hart
getroffen wurden, fällt die Kartoffelernte in diesem Jahr sogar komplett aus.
Alle anderen haben durch die Wetterkapriolen rund 20 bis 25 Prozent weniger
Kartoffeln geerntet als eigentlich erwartet. Im Gegenzug stiegen auch die
Preise, so dass die Landwirte unter dem Strich noch zurechtkamen. Leider gab es
zum Zeitpunkt der Haupternte einen Nachfrageeinbruch, weil bei hochsommerlichen
Temperaturen eher Salat, Obst und Eis als Kartoffeln gefragt waren. Besonders
enttäuschend war die Ernte der sogenannten Verarbeitungskartoffeln für die
Pommes- und Chipshersteller, sie mussten teilweise ihre Produktion drosseln und
auf bereits fertig gestellte Lagerware zurückgreifen. Am 10. August endete
offiziell die Ernte der Frühkartoffeln, sie wachsen in Niedersachsen in erster
Linie im Burgdorfer Raum auf einer Fläche von rund 2.700 ha. Landesweit wurden
2013 gut 101.000 ha mit Kartoffeln bestellt, davon knappjeder dritte Hektar als Speisekartoffel.

Auch für die weitere Kartoffelernte haben die Landwirte nur
gedämpfte Erwartungen. Im langjährigen Mittel ernten die deutschen Kartoffelanbauer
gut elf Mio. t Kartoffeln, in diesem Jahr könnte die Gesamternte nach Prognosen
von Branchenkennern unter die Marge von zehn Mio. t rutschen. Niedersachsen ist
bundesweit der wichtigste Kartoffelproduzent, wobei heute die weitaus meisten
Knollen als Verarbeitungsware in die Pommes-, Chips- oder Stärkefabriken
gefahren werden. (LPD 59/2013)