Ein süßes Jahr für Rübenbauern

L P D – Mit 135 Tagen war die
Zuckerrübenkampagne 2012/2013 genau fünf Tage länger als die Kampagne des
Vorjahres. Und die norddeutschen Zuckerrübenanbauer können zufrieden sein: In
den fünf deutschen Werken der Nordzucker AG wurden rund 9,2 Millionen Tonnen
Rüben verarbeitet – nur 100.000 Tonnen weniger, als in der sehr guten Vorsaison,
berichtet der Landvolk-Pressedienst. Die Kampagne hatte bereits zu Beginn gute
Erfolgs-aussichten gehabt, nachdem eine frühe Aussaat Ende März und Anfang
April möglich gewesen war. Die anschließend guten Wetterbedingungen mit
genügend Sonne und einem gut abgetrockneten Boden – für ein schnelles Keimen
der Saat wichtig – bescherten den Zuckerrübenanbauern nahezu das Rekordergebnis
des Vorjahres. Dr. Heinrich-Hubertus Helmke, Geschäftsführer des Dachverbandes
Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ), beziffert den Rübenertrag auf rund 70
Tonnen pro ha. Im Vorjahr betrug der Hektarertrag etwa 71 Tonnen. Bei einem
Zuckergehalt von durchschnittlich 18,3 Prozent lag er knapp über dem
Vorjahreswert mit 18,1 Prozent. Damit wurden rund 13 Tonnen Zucker je Hektar geerntet.

Auch finanziell wird sich die Ernte für die Zuckeranbauer
auszahlen: Der DNZ und die Nordzucker AG
haben sich gerade auf die endgültigen Auszahlungspreise für Zuckerrüben der
Kampagne 2012 verständigt. Für Quotenrüben mit einem Standard-Zuckerhalt von 16
Prozent wurde ein Grundpreis in Höhe von 43,50 Euro je Tonne vereinbart. Dieser
liegt damit um 17,21 Euro je Tonne über dem von der Europäischen Union
gesetzlich festgelegten Zuckerrübenmindestpreis. Der durchschnittliche
Auszahlungspreis inklusive sämtlicher Zu- und Abschläge beträgt knapp 58 Euro
je Tonne. Für alle Industrievertragsrüben wurde, unabhängig von den individuell
vereinbarten Preismodellen und Vertragslaufzeiten, ein Basispreis von 26,29
Euro je Tonne bei 16 Prozent Zuckergehalt vereinbart. Inklusive Zu- und
Abschlägen liegt der durchschnittliche Auszahlungspreis für alle außerhalb der
Quotenmenge vertraglich gebundenen Rüben damit bei etwas über 37 Euro je Tonne.
Denn nicht nur als Rohstoff für die Zuckerherstellung kommen Rüben zum Einsatz,
sondern auch in der Bioethanol-Produktion zur Beimischung zum Benzin. Auf 1,3 Millionen
Tonnen Rüben schätzt Helmke die Rübenmenge, aus der von der Nordzucker AG
Bioethanol erzeugt wird. Ein Teil der Rüben findet zusätzlich seinen Weg in die
Biogasanlagen, beispielsweise im Emsland und im nordwestlichen Niedersachsen–
wo es keine Zuckerfabriken, aber Biogasanlagen und neuerdings auch den
Zuckerrübenanbau gibt. (LPD 10/2013)