Ertragseinbußen bei Raps erwartet

Ertragseinbußen bei Raps erwartet -

L P D – Bereits Mitte Juli wurde der erste Raps in Niedersachsen gedroschen. Das Sommerwetter am Wochenende hat die Mähdrescher nun wieder herausgelockt. Erste Ernteschätzungen gehen in Niedersachsen von 36,9 Dezitonnen (dt) aus. Im Vergangenen Jahr ernteten die Rapsanbauer rekordverdächtige 42,3 dt. Der sechsjährige Durchschnitt bundesweit liegt bei 39,9 dt. Das kühle Frühjahr und die Frühsommertrockenheit dämpfen die Ertragserwartungen deutlich. Raps wird in Niedersachsen in diesem Jahr auf 120.600 Hektar angebaut, 5,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang der Anbaufläche und niedrigere Erträge haben insgesamt eine um 17,2 Prozent geringere Rapsernte zur Folge. Statt 537.700 Tonnen wie im Vorjahr erwarten die Statistiker in diesem Jahr nur 445.200 Tonnen Raps in Niedersachsen

Begründet werden die Mindererträge mit der Frühsommertrockenheit und dem kühlen Frühjahr, das dem Winterraps den Start ins Frühjahr verzögert hat. Die geringere Anbaufläche ist vor allem bedingt durch den hohen Schädlingsdruck. Nach dem Verbot von

Neonicotinoiden in der Beize fehlt den Landwirten ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung des Rapserdflohs Auf einigen Flächen waren die jungen Pflanzen im Frühjahr so stark geschädigt, dass die Bestände umgebrochen werden mussten, schreibt der Landvolk-Pressedienst.

Derzeit hoffen die Rapsanbauer in Niedersachsen aufgrund der niedrigen Ernteerwartungen auf steigende Preise. Die deutschen Ölmühlen haben im vergangenen Jahr 9,5 Millionen Tonnen Rapssaat verarbeitet, 6,5 Millionen Tonnen davon aus heimischer Produktion. Wegen der Reform der europäischen Biokraftstoffpolitik wird der Bedarf der Ölmühlen weiterhin hoch bleiben. Für die Biodieselproduktion wurden in Europa im vergangenen Jahr 15 Millionen Tonnen Rapssaat zu 6,1 Millionen Tonnen Rapsöl verarbeitet. Das Rapsschrot als Nebenprodukt wird im Futtertrog verwertet. Die Rapsvorräte sind beinahe aufgebraucht, und die Verarbeitungsunternehmen warten auf die neue Ernte. Die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) geht davon aus, dass diese Faktoren den Rapspreis weiter stützen. Die deutsche Rapsernte wurde zuletzt vom Deutschen Raiffeisenverband auf etwa fünf Millionen Tonnen geschätzt. Das wäre etwa ein Fünftel weniger als im Jahr zuvor. Im EU-Haupterzeugungsland Frankreich schrumpft die Rapsernte um schätzungsweise acht Prozent auf 5,1 Millionen Tonnen. (LPD 59/2015)