L P D – Gemeinsam für mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft – diesem Ziel hat sich das F.R.A.N.Z.-Projekt verschrieben. Der eingängige Jungenname steht als Abkürzung „Für Ressourcen, Agrarwirtschaft & Naturschutz mit Zukunft“. Ganz praktisch geht Jochen Hartmann aus Rettmer im Landkreis Lüneburg mit F.R.A.N.Z um, er bewirtschaftet einen von bundesweit zehn Demonstrationsbetrieben. „Es ist eine gute Gelegenheit, gemeinsam mit dem Naturschutz zusammenzuarbeiten. Das positive Feedback aus der Bevölkerung gibt uns recht“, sagt er. Die Familie wirtschaftet seit 19 Generationen bei Lüneburg, baut Kartoffeln an und hält Hühner. Für F.R.A.N.Z hat Jochen Hartmann Erbsenfenster als Brutplatz für die Feldlerche angelegt. Er hat in das Sommergetreide eine blühende Untersaat eingebracht und bietet damit Insekten eine Nahrungsquelle. Auf dem Vorgewende seiner Felder blüht es ebenso wie auf mehrjährigen Blühstreifen. Und dort hat er gerade ein Nest entdeckt, dessen Urheber er noch nicht genau identifiziert hat. Vorsorglich bittet der Landwirt alle Besucher der Feldmark, die Streifen nicht zu betreten und auch Hunde nicht frei laufen zu lassen – das sollten sie in der Brut- und Setzzeit in der freien Natur ohnehin nicht tun! Mit einem Schritt könnte sein Erfolg vernichtet und das Nest zerstört werden.
Das Geheimnis des seltenen Bodenbrüters sollen am heutigen Donnerstag (18. Juli) Experten der Umweltstiftung Michael Otto (UMO) lüften, wenn Landwirtschaftsministerin Barbara Otte Kinast zu Besuch kommt. Die Ministerin ist zugleich Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Kulturlandpflege, die den Praxisbetrieb betreut und berät. Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke hebt ebenfalls den kooperativen Ansatz zwischen Landwirtschaft und Naturschutz hervor: „Wir müssen uns aufeinander zubewegen und ausprobieren, wie Landwirte hochwertige Lebensmittel erzeugen können und dabei zugleich den Zielen des Naturschutzes gerecht werden.“ Dabei dürfe auch die Ökonomie nicht ausgeblendet werden, betont der Landvolkpräsident. Das F.R.A.N.Z.-Projekt wurde von der UMO gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband auf den Weg gebracht, es wurde gerade als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt für die vorbildliche Arbeit von Naturschutz und Landwirtschaft ausgezeichnet worden. Mehr zu dem Projekt gibt es unter www.franz-projekt.de, Jochen Hartmann berichtet zudem regelmäßig auf seiner Internetseite über kleine Entdeckungen, die bei ihm große Freude auslösen unter www.hof-hartmann-rettmer.de. (LPD 53/2019)