Landwirtschaft will Artenvielfalt und Biotopvernetzung verbessern
L P D – Mit den Landkreisen Vechta, Cuxhaven und Goslar stehen nun die Projektregionen für „FABiAN“ fest. Das Projekt „Förderung der Artenvielfalt und der Biotopvernetzung in der Agrarlandschaft Niedersachsens“, kurz FABiAN, wurde von der Stiftung Kulturlandpflege initiiert, um die Biodiversität auf niedersächsischen Feldern voran zu bringen und zu vernetzen. Drei Modellregionen hat die Stiftung dafür ausgewählt, in denen gezielt Landwirte angesprochen und Bausteine zum Vertragsnaturschutz angeboten werden, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
Im Landkreis Vechta sind es die Gemeinden Visbek, Dinklage und Steinfeld/Mühlen, die als Modellregion dienen. Hagen, Schiffdorf und Loxstedt wurden im Landkreis Cuxhaven gewählt und Goslar, Seesen sowie Langelsheim für den Landkreis Goslar, um konkret unterschiedliche Biodiversitätsmaßnahmen auf möglichst vielen landwirtschaftlichen Betrieben umzusetzen. „Dafür entwickeln wir Angebote für Maßnahmen zum Vertragsnaturschutz auf Acker- und Grünlandflächen und deren monetäre Bewertung. Die Vertragsangebote an die Landwirtschaft werden mit der jeweils zuständigen unteren Naturschutzbehörde und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen abgestimmt“, schildert Björn Rohloff von der Stiftung Kulturlandpflege. Die Stiftung wird deshalb nicht nur kontrollieren, ob der Landwirt seine Naturschutzaufgaben umgesetzt hat, sondern sie wird zudem eine ökologische Wirkungskontrolle betreiben. Mit dieser sollen die angebotenen Naturschutzbausteine auf den unterschiedlichen Standorten beurteilt werden, um für die Zukunft Verbesserungen erarbeiten zu können. „Über FABiAN sollen zudem gezielt regionale Arten wie beispielsweise der Kiebitz, das Rebhuhn oder der Feldhamster gefördert werden“, beschreibt Rohloff die Ziele des Projekts. Es wird von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung über einen Zeitraum von drei Jahren mit einem Betrag von insgesamt 479.000 Euro unterstützt. Landwirte können sich selbst um eine Teilnahme an sieben verschiedenen Varianten bewerben und wenden sich dazu an ihren Kreislandvolkverband. Angelegt werden Blühstreifen, Selbstbegrünungsbrachen und Feldvogelinseln. Einige der Feldvogelinseln werden mit Erbsen eingesät, diese haben sich beispielsweise im F.R.A.N.Z.-Projekt als sehr attraktiv für die Feldlerche erwiesen. Außerdem bleiben im Getreideanbau nach der Ernte Stoppelfelder stehen, teilweise wird auch ganz auf die Ernte verzichtet. Für das Grünland gibt es Extensivierungsangebote. Insgesamt soll eine Fläche von 150 Hektar über einen Zeitraum von mehreren Jahren für die Artenvielfalt aufgewertet werden, parallel werden Perspektiven für eine Nachhaltigkeit entwickelt. Weitere Infos hier. (LPD 14/2020)