Fatales Signal, Corona als Druckmittel zu nehmen!

Milchmarkt bleibt fragil - Foto: Landvolk
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Landvolk sieht unfaire Handelspraktiken beim Lebensmitteldiscounter Aldi

L P D – „Wenn es stimmt, was die Lebensmittelzeitung berichtet, dann versucht Aldi mit der Panik um das Corona-Virus auf den Rücken der Milchbauern Geschäfte zu machen. Das ist ein mehr als unwürdiger und schlechter Stil zwischen Handelspartnern“, zeigt sich Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke mehr als enttäuscht von der Vorgehensweise des Discounters. Dieser hat seine Verhandlungen für die Halbjahres-Kontrakte ab 1. Mai um einige Wochen vorgezogen und will aufgrund eines durch das Corona-Virus geschwächten Weltmarktes niedrigere Preise zahlen.

„Es ist ein fatales Zeichen gerade jetzt, wo eine sichere Warenversorgung für die Bevölkerung wichtig ist, die Erzeugerseite zu schwächen“, sagt Schulte to Brinke. Das Gegenteil müsste eigentlich vom Lebensmitteleinzelhandel (LEH) erfolgen: „Ein positives Signal, dass dieser die Lieferantenbeziehung fördert und eine sichere Warenversorgung im Vordergrund steht, wäre stattdessen angebracht. Dieses Geschäftsgebaren, die der Riese „Aldi Global Sourcings“ gerade erkennen lässt, ist dagegen nicht nur kurzsichtig, sondern wird für viele Milchbauern finanzielle Auswirkungen haben“, befürchtet der Landvolkpräsident. Zudem widerspreche diese Vorgehensweise den Beteuerungen des LEH. Dieser fordert gemeinsam mit der Gesellschaft, dass Tierwohl und Nachhaltigkeit vorangebracht werden und erwartet zudem eine kontinuierliche Weiterentwicklung von Verarbeitern und Erzeugern. „Der LEH selbst aber gibt uns Erzeugern keine Sicherheit und Kontinuität, wenn jeder Indikator auf dem Weltmarkt angeführt wird, um Preise zu senken“, zeigt Schulte to Brinke auf. Vor dem Hintergrund gestiegener Erzeugungskosten durch die Dürre im vergangenen Jahr, den daraus resultierenden hohen Futterkosten und der aktuellen Mäuseplage sind derzeit aus Sicht der Milchbauern jegliche Preissenkungen indiskutabel. Diese Aktion zeige deutlich, dass der Preis das bestimmende Element ist und bleibt. „Da muss man sich nicht wundern, wenn bei diesem Verhandlungsstil und der Forderung nach niedrigen Preisen, die Bauern weiterhin den LEH und ihre Lager besetzen bzw. davor demonstrieren werden – und das zu Recht, denn das sind keine fairen Handelspraktiken, bei denen die Landwirte auskömmliche Preise bekommen. Wir fordern daher weiterhin die konsequente Umsetzung der Richtlinie zum unlauteren Wettbewerb!“, sagt Landvolkpräsident Schulte to Brinke abschließend.