Fleißige Bienen wollen aus den Fluglöchern

Fleißige Bienen wollen aus den Fluglöchern - Foto: Landvolk
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L P D – „Zurzeit haben wir noch kein Flugwetter, aber die Bienen stehen in den Startlöchern,“ sagt Jürgen Frühling, Vorsitzender des Landesverbandes Hannoverscher Imker gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. „Wir haben im Moment eine ganz gewöhnliche Situation. Wir sind nicht zu früh und nicht zu spät.“ Sobald die Temperaturen steigen, rechnet Frühling mit dem ersten Ausschwärmen der Bienen. Den Winter hätten die Völker gut überstanden, und die Dezember-Behandlung gegen die Varroamilbe zeige bereits Erfolge. Der erste Flug im Jahr erfolgt, wenn die Weiden zu blühen beginnen. Dann können die Bienen wieder Pollen für die Versorgung ihrer Brut sammeln. Bald darauf machen sich die Imker zur ersten großen Wanderung auf den Weg. Sie kennt in jedem Jahr nur ein Ziel: das Alte Land. Hier gilt es, die Bestäubung der für Niedersachsen so wichtigen Obstbäume sicherzustellen. Danach werden die Rapsfelder angesteuert, die für den beliebten Rapshonig von großer Bedeutung sind.

Das Sprichwort „fleißiges Bienchen“ kommt nicht von ungefähr. Für 500 g Honig müssen Arbeitsbienen eine Strecke von 120.000 km zurücklegen und 40.000-mal ausschwärmen. Im vergangenen Jahr betrug die deutsche Honig-Produktion etwa 21.000 Tonnen, was die immense Arbeitsleistung der Bienen deutlich macht. Da 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen auf die Bienen-Bestäubung angewiesen sind, kommt den Insekten eine große Bedeutung zu teil. Die Honigsammler gelten nach Rind und Schwein darum zu Recht als drittwichtigstes Nutztier.

Viele Vereine bemerken Mitgliederschwund, nicht der Deutsche Imkerbund. 2015 zählte er 100.000 Imker, Tendenz steigend. In zehn Jahren steigerte der Verein seine Mitgliederzahl um 25 Prozent. Zum Landesverband Hannover gehören etwa 7.000 Imker mit 48.000 Bienenvölkern, deutschlandweit halten die Imker ca. 700.000 Völker. Die arbeitsärmere Zeit im Winter wird gerne für Fortbildungen und Schulungen genutzt. Diese bieten sowohl das Institut für Bienenkunde in Celle als auch die örtlichen Vereine für ihre Imker an. Ein wichtiges Thema ist z.B. die Bienengesundheit. Eine weitere Möglichkeit, sich über aktuelle Themen zu informieren sind die Imkertage. Der nächste findet am 20. März in Tostedt im Landkreis Harburg statt und steht im Fokus der Varroa-Bekämpfung. Die Imkerei ist für die Meisten eine Freizeitbeschäftigung. Sie ist zeitaufwendig und erfordert ein hohes Maß an Sorgfalt und Engagement, um Honig bester Qualität herzustellen. Den Verbrauchern rät das Bieneninstitut daher: „Kaufen Sie bei ihrem lokalen Imker und fördern sie damit gleichzeitig die Bienenerhaltung vor Ort!“ (LPD 22/2016)